51.23 Der Betende Ruf findet uns, um uns auf den Kurs, auf die Tendenz hinzuweisen

 

BETENDER RUF

 

Und die Macht zwingt sich auf und fordert Wettbewerb. Und das bringt Verdrehung des Zusammenlebens und das „ins Spiel bringen“ der Gewalt in einer enormen Vielfalt mit sich. „Ja, das ins Spiel bringen der Gewalt”, weil sich die mit Stilett, mit Schwert, mit Axt, mit Degen, mit Dolch zeigt. Und mit Blicken, Verhaltensweisen, mit Missachtung, mit Vorurteilen, mit Strafen.

Sie zwingt sich auf, ja, die Macht jeder Geste zwingt sich mit dem Gütesiegel der Gewalt auf, um den Triumpf zu erlangen, den Gewinn, um zu besitzen.

Und klar, so fühlt sich das Wesen wichtig, opulent, mit Verehrung in der Umgebung...

 

Und all das bringt „Alltäglichkeit” mit sich: eine Unachtsamkeit und das Besessene löst sich los.

 

Und die Chronik von all diesem vorschnellen Kontext trägt uns zum Erfolg. Ja. Als Spezies -und in Gruppe und in Zonen und in Ländern -schafft es jeder einzelne  diese Entdeckung oder jene oder die andere auf der Basis dieser Wichtigkeit von… nicht auf der Basis Suchens und des Findens, sondern des Habens.

Und das ist, in dem kurzsichtigen Blick dessen, der kämpft, das ganze Universum. Das ist die ganze Welt. Es ist das Einzige, was es gibt.

Zwischen dem, dass das Leben „Blut, Schweiß und Tränen ist” und „Du kannst das machen” –„Du kannst (span.: ‚puedes’), Du kannst, Du kannst”-, wird das Universum auf die Straße, auf die Firma, auf das Haus, auf das Vehikel, auf den Konsum, auf die Investition reduziert.

 

Der Betende Ruf zeigt uns dieses Panorama, dass, auch wenn man es kennt, ja, aber es … es wird unterbewertet -es wird zum Zeitpunkt, es zu berücksichtigen, unterbewertet.

Aber wie lange ist es her, dass wir uns die Sterne nicht ansehen oder beeindruckt sind von einer Blume, oder dass wir gesungen haben, oder dass wir uns versöhnt, ausgesöhnt haben.

 

Sich von diesem Modell des Steuergewinns, des possessiven Erreichens besitzergreifender Leistung, der Anerkennung der Leistung zu unterscheiden...

Die Gewalt in Verhaltensweisen, Haltungen und Gesten unterscheiden. Dieser ausführende Arm aus Neid, weil man vergleicht… Ah, ja! Ja. Die Rechtfertigungen wurden Reizstacheln -wie schwarze Banderillas-, um die Prahlerei und die Unverschämtheit zu erhalten.

Und dann im Allgemeinen bittet Dich die Umgebung darum, sie erbittet Deine Heftigkeit, Deine Wut, Dein Vorurteil, Deinen Radikalismus gegenüber jedweder Position.

 

Und so, da uns die Umgebung provoziert, können auch wir uns darin fördern, uns zu ‚entprovozieren’, indem wir gegenüber der Provokation, gegenüber der Rechtfertigung für die Gewalt ein Verhalten ohne Groll, ohne Kontroversen, ohne Verteidigung zeigen!

Und es könnte so scheinen, dass es angesichts eines Angriffs unmöglich ist, sich nicht zu verteidigen. Du wirst beschädigt, Du wirst verletzt werden…

Das ist der Vorschlag der Bewegung der Macht. Aber man muss nicht viel spekulieren, um zu bemerken, dass ich dieser Gewalt ausweichen kann, dass ich wohlwollend antworten kann.

Und ich kann mich in eine Bereitschaft des Begreifens, des Verstehens dessen versetzen, warum der, jener oder der andere ärgerlich auf das Leben, auf ihre Leben, auf ihren Körper, auf ihre Form sind und die überall, wo sie vorbeikommen, Stiche versetzen, weil sie der Neid zerfrisst, und weil sie nicht die Macht haben, so wichtig zu sein und wegen der Gabe, die andere haben.

Halten Sie sich fern, ja, ohne Flucht(!) –obwohl man die nicht verwerfen sollte- angesichts dieser offiziellen, natürlichen Provokationen. „Die Kunst des Ausweichens.” Das Benehmen, ohne zu kämpfen, den Schlag vermeiden und gleichzeitig –„und gleichzeitig”- das manifestierend, was man ist.

 

Der Betende Ruf platziert uns infolgedessen mit einem anderen Verhalten, einer anderen Gestik, Intention, Vision, Meinung ... in der nicht der Gewinn durch die Gewalt gesucht wird.

Es ist nicht „Gewinn”, der uns das Leben gibt, sondern das Verstreichen von ihm -vom Leben. Und folglich werden wir in eine andere Disposition eintreten, nämlich in diese Gleichgültigkeit.

In diese tugendhafte und gütige Gleichgültigkeit. Nicht verwerflich oder -verachtende, mit Angriff Verteidigende. Nein. Aber man muss sehr wohl angesichts des Unbills der Gewalt, angesichts der Forderung der Possession, angesichts der Auferlegung der Moral und der Regeln, da muss man schon -in dieser Gleichgültigkeit- die Identität unserer Universalität zeigen, die ewige Präsenz unseres Verstreichens, die offensichtliche subjektive Relativität, die unendliche Fähigkeit der Hoffnung, die Kunst des Wartens (span.: ‚espera’) ohne Verzweiflung (span.: ‚desespero’).

Es gibt Ressourcen. Es gibt Ressourcen, um… um ein Beispiel des Schöpfer Universums zu sein, ein Beispiel des Schöpfer Mysteriums, das uns schützt.

 

(2 Min. der Stille)

 

Die Geschichte, die erzählt wird, die als „Wahrheit” gilt, rechtfertigt aufgrund der erreichten Erfolge voll und ganz die Eskalation des Gewinns, der durch die fähige Minderheit erreicht wurde: Jene, die danach strebt zu dominieren, zu kontrollieren, zu manipulieren.

 

Es sind wenige, die im Sinne der Güte beten. Viele sind es, die flehentlich um ... den Gewinn, den Triumpf und die Macht ihrer Wahrheit bitten.

 

 

Der Betende Ruf findet uns, um uns den Kurs, die Tendenz anzudeuten, um  das Lauschen zu erleichtern, um das Dogma zu vermeiden, um den Zwang aufzulösen und die Possession… und um sich gegenüber dem Begreifen, dem Teilen, dem Zusammenleben, der respektvollen… Bewunderung zu öffnen.

Ja: respektvolle Bewunderung.

Um in der Lage zu sein, die Tugend, die Bereitschaft und das Verhalten unserer Umgebung zu sehen.

Wir sind in der Lage, die Tugend zu bewundern ... und uns mit ihr in Beziehung zu setzen, indem wir angesichts des Defektes, der Lieblosigkeit, der Zurückweisung gleichgültig werden.

Und dafür muss man sich darin üben! Man muss sich hin zu in dieser Disposition fördern. Weil es die ist, die die Abnutzung, die Reibung, die Konfrontation, die Zerstörung, die Unterdrückung vermeidet.

Und die Spezies Leben sucht die Symbiose, die Feinabstimmung, die Harmonie.

Und Dank dessen gibt sich das Leben. „Und Dank dessen gibt sich das Leben.“ Wodurch es mehr als genug Gründe gibt, um zu modifizieren, um die Position der Verteidigung, des Angriffs, des Erlangens oder der Possession, in Bewunderung, Beziehung, Zusammenleben, Respekt … und Evolution zu konvertieren.

 

(4 Min. der Stille)

 

Die Fähigkeiten der Wesen, ihre Ressourcen und ihre Mittel haben sich verschworen und sie sind implodiert, um sich in permanenten Applausen zu zeigen.

Die bescheidene Figur des Unauffälligen ... hat keine Konsistenz.

Und das motiviert den Gewinner, um sich in dem Kampf zu fördern. Und um die Verteidigung zu initiieren, um einen Kampf aufzustellen.

Man muss rasch gehen, wach ..., um uns nicht den Abzug eines Revolvers zu verwandeln, der später dann der Triumphator ist … und dem dann für seine Errungenschaften applaudiert wird oder der dazu anstiftet, damit man ihm applaudiert.

 

Die Poren vor der Eitelkeit, vor dem Verstand schließen. Gegenüber diesem aufzwingenden Verstand, der befiehlt, der ordnet… der bestätigt, die Wahrheit zu haben, weil jemand anders sie sagte, weil jene sie publizierten, weil die anderen sie aufzwangen.

Wir sollten die Poren gegenüber der Ehrlichkeit öffnen, gegenüber den Offensichtlichkeiten, gegenüber dem Lauschen und gegenüber dem „Harmonisieren”, ja, das Geniale des Kreativen, des Neuzeitlichen tun. Sich trauen zu improvisieren … und das beitragen, was uns permanent assistiert, unsichtbar und unvorhersehbar, aber dort ist das Schöpfer Mysterium in seiner Vorsehung, in seiner Zufälligkeit.

 

Uns zumindest –„für Augenblicke”- als Wesen der Intimität (span.: ‚intimidad’) sehen, die nicht  einschüchtern (span.: ‚intimidar’), als Wesen des Respekts, die nicht beleidigen, als freundliche Wesen, die nicht fordern.

 

Auf dass die Stille des Horchens aller Sinne … die Entdeckung und die gegenseitige Bewunderung sei –und gegenseitige Bewunderungen- die uns erlauben, gemeinsam in dieser Vorsehung des Glaubens in der Liebe zu gehen, welche die Spezies Leben markiert.

 

 

Amen.

 

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