12.24 Uns als Einheit des Mysteriums fühlen

 

BETENDER RUF

 

SIE rufen uns zum Beten als Impuls, um uns zu entdecken … speziell in unseren Beziehungen mit allem Lebendigen.

SIE rufen uns zum Beten, damit wir keine Behinderung sind, damit wir nicht keine Widersacher sind …, damit wir keine Parteilichen sind, die wie unweigerlich in dem Schaden zusammenfließen.

 

Das Gebet wird so zu einem Weg, einer Potenz der Evolution, der Heilung, denn in dem Maße wie das Wesen seine Güte wiederherstellt, welche es gefördert hat, um auf dieser Bewusstseinsebene zu sein, in diesem Maße werden sein Zusammenleben, seine Beziehungen geleitet sein durch den Respekt, die Bewunderung, die Vorsicht, die Widmung.

 

In Folge verbleibt der Betende Ruf nicht als etwas von einer anderen Ebene von … einem Moment des Rückzugs und der Erwägung, sondern er kommt, um uns wohlmeinend – mit der entsprechenden Inspiration – die Achtsamkeiten zu erzählen, die wir aufbringen müssen und uns schenken müssen, ohne Rückerstattungen zu erwarten, um so in der Feinabstimmung der Ruhe, in der der Referenz des Außerordentlichen, des Ausnehmenden(!) zu sein …, was das ist, was jedes Wesen repräsentiert.

 

Das Ereignis in diesen Moment der Schöpfung … ist bereits ein außerordentliches Zeichen, eines außerordentlichen, ausnehmenden und einzigartigen Ereignisses.

Infolgedessen muss das Wesen beginnen, sich zu respektieren.

Ja, man spricht für gewöhnlich vom Respekt gegenüber anderen, aber dem Wesen fehlt es an Respekt, wenn es neidisch ist, wenn es verbirgt, wenn es verfolgt, wenn es konfliktives Zusammenleben verbreitet, wenn es kein effizienter Diener ist, wenn es aufhört, eine helfende Güte zu sein, wenn es sich nicht anbietet, und wenn es versucht, Rendite und Vorteil herauszuholen, oder wenn es sich Zuneigungen, Ökonomien, Religionen, Dogmen bemächtigt…

In all diesen Ereignissen und vielem mehr mangelt es dem Wesen für gewöhnlich an Respekt sich selbst gegenüber. Weil es nicht die Außergewöhnlichkeit, die Einzigartigkeit seiner Präsenz kontempliert hat, nämlich dass es ein Äquivalent ist, ein Abgesandter, ein Repräsentant, ein Gesandter, um einige Verrichtungen zu erfüllen, für die es mit dem angemessenen Entwurf kommt.

Und dass SIE es fördern werden zu evolutionieren und … um immer außergewöhnlicher, einmaliger, einzigartiger zu sein. Und nicht wie es für gewöhnlich geschieht, dass das Wesen immer vulgärer, alttäglicher, gleicher wird.

Jede Liebe muss respektiert, bewundert, kontempliert werden.

Und folglich, wenn wir Erleichterer von Liebe sind – welches es war, durch die wir gekommen sind – werden wir in der Lage sein, uns zu respektieren und zu respektieren … und die Vereinigung, die Eintracht zu vereinfachen.

Auf dass diese Worte nicht in der spekulativen Leere verbleiben(!), sondern jedes Mal, wenn die Wut, der Neid, das vorurteilige Verhalten auftauchen – weil die Welt nicht für mich gemacht wird, sondern ich mich an die Welt anpassen muss – ... ist es erforderlich, sich in der Intimität des Selbst-Respekts zurückzuziehen, weil wir in diesem entsprechen werden.

Uns über die Lieben der anderen erfreuen, über die Pläne der Fremden (span.: ‚ajenos‘) anderen. Dabei ist es so, dass wir keine Fremden (span.: ‚ajenos‘) sind. Da das Kriterium von „Fremde“ (span.: ‚ajenos‘) als Egoismus und persönliche Egozentrik aufgestellt wird. Wir sind – da wir der Spezies Leben angehören – solidarische, soziale, zusammenlebende, durchlässige Wesenheiten. Denn wenn es nicht so ist, wenn es nicht so wäre, dann würde sich das Leben nicht als bewundernswerter Ausdruck des Transits, der Überraschung, der Innovation, der Zufriedenheit ergeben!

 

Und man handelt für gewöhnlich mit dem Kriterium von „Problem”, mit dem Kriterium von „Aversion”, mit dem Kriterium von „Dogmatismus“, mit dieser Prämisse von Vorurteilen!

Wir hören auf Wind zu sein, der herumzieht, der sucht, der berührt, der weitermacht ... Wir hören auf, Regen zu sein, der ernährt... Wir hören auf, Licht zu sein, das erleuchtet(!) und das unsere Sinne (span.: ‚sentidos‘) fördert. Wir hintergehen unser Fühlen(!) … Mit unseren visuellen auditiven Urteilen des Geschmacks, des Duftes, der Zärtlichkeit hintergehen wir unsere Sinne...

Es werden egoistische Versorgungen etabliert und man vergisst die sogenannten „fremden“ (span.: ‚ajenos‘) Versorgungen.

Das Wesen erkennt nicht den anderen als auch Gesandten, einen Repräsentanten, einen Äquivalenten, einen … einen für sich selbst Notwendigen an!

Wir sind Bedürftige, die einen für die anderen, um entdecken, lernen, weitermachen, fortdauern zu können... Wenn dem nicht so ist, dann verfallen wir in den Krieg, in den, der hungrig nach Liebe ist, in den, der hungrig nach Brot ist, in den, der hungrig nach Vorurteilen ist, in den, der hungrig nach Strafen ist.

 

Indem wir uns respektieren und uns als Bedürftige erkennen … Auch wenn es uns – anscheinend – nicht gefällt, uns nicht gut erscheint und wir weiterhin sagen: „Es ist schlechtes Wetter, es ist gutes Wetter, das gefällt mir, das gefällt mir nicht…“

Und das Wesen verschanzt sich in seiner Position, tatsächlich bittend … die Umgebung um Versklavung bittend, Applaus für seine Positionen bittend. Und das Wesen versucht sich stark zu machen und sich unerlässlich zu fühlen(!), und die anderen als … unnütz abzufertigen.

Ja, das Gebet, der Betende Ruf hilft uns mit Worten, die transformieren, mit Worten, die heilen(!) und die uns in die Position platzieren …, die es nicht für selbstverständlich hält, dass jener oder der andere so oder so ist, sondern die darauf wartet … – in dem Maße, wie es (das Wesen) sich gibt – darauf wartet zu entdecken, warum … warum finde ich mich in dieser Situation vor, mit dieser anderen, mit dieser Person, mit diesem Umstand, mit dieser …

Habe ich mich vielleicht selbst hervorgebracht...?

Habe ich etwa noch nicht bemerkt, dass die Entwicklung des Lebens und seine Präsenz nicht durch meine Teilhabe oder meine Aktionen stattfindet? Habe ich etwa nicht bemerkt, noch nicht, dass die Personen, Situationen, Ereignisse, Geschehnisse, die ich leben muss, habe ich etwa nicht noch nicht bemerkt, dass sie für meine Entwicklung, für mein Lernen, für meine Pflege da sind?

Glaube ich vielleicht, dass es Strafe, Pech ist …?

Nicht bemerken wollen, nicht der Spur der Ereignisse folgen wollen, die sich für unsere Evolution, unsere Klarheit ereignen. Damit wir in Wirklichkeit Güte der permanenten Liebe sind und nicht umständehalber oder gelegentlich, abhängig von den erlernten Vorlieben, der aufgezwungenen Kulturen, der dogmatischen Gewohnheiten.

Wir sind kein Sklavenbewusstsein…(!)... von Sprachen, Gewohnheiten, Mythen … Nein! Wir sind luftiges, kreatives, großzügiges, geteiltes Bewusstsein.

Bitte! Wir sind Hauch – als Wind –, der atmet! Und wenn man nicht atmet, dann erstickt man, dann quält man sich.

Mit Beklommenheit(!) geht es (das Wesen) entlang, mit Angst(!) mit Traurigkeit, mit dem Fehlen an Enthusiasmus” [1], was ein Bewusstsein zu leben mit sich bringt. Zu leben.

Ja. Es ist eine ‚Erleichterung’ – eine ‚Er-leichterung’ (span.: ‚al-ivio‘) zu wissen, dass wir von dieser Beschaffenheit sind … und diese Referenz von Universum und diese universelle Referenz unseres Wesens zu haben. Weil wir uns so nicht verlieren, wir werden uns nicht in Dogmatismus, in Manipulationen und in Kontrollen der einen über die anderen verlieren. Und wir werden  aufhören, Richter zu sein, die verurteilen, die mit Gedanken, mit Worten, mit Werken, mit Unterlassung bestrafen, wenn wir – wie man zu sagen pflegt – auf den befreienden Wegen gebend entlanggehen (span.: ‚des-transitamos‘), auf diesen Wegen, welche die Tagesreise nicht mit „dem Problem“, „den Problemen“ beginnen, sondern welche die Tagesreisen mit dem Enthusiasmus, mit der Ausnahme, mit dem Außergewöhnlichen, mit dem Neuheitlichen, mit dem Herzlichen, mit dem Liebevollen, mit dem Verliebten, mit dem Fantastischen beginnen.

Ich sehe, ich rieche, ich schmecke … ich berühre das Leben…!

Wir können nicht aufhören, über unsere Beschaffenheit und folglich über die der anderen zu staunen.

Wir sollten aufhören, das Leben zu klassifizieren, dass es „so ist”, dass die Bräuche „so sind”, dass die Gesetze so sind...“

Die Spezies Leben hat keine – hat keine, hat keine –... Normen, Gesetze... Nein. Die Spezies Leben ist befreit von den Blockierungen, den egoistischen Vorschlägen von jedem einzelnen.

Die Spezies Leben – der wir angehören – wurde nicht in das Universum platziert, um ein Problem zu sein und um ein Konflikt von Blicken, Gesten, Verhaltensweisen, Worten, Pistolen, von Bomben oder von irgendeiner Barbarie zu sein.

 

Und so ist es, dass, wenn wir das Gebet als Referenzmittel (span.: ‚remedio de referencia‘) aufnehmen, das unsere Natur potenziert, werden wir in eine Evolution der Heilung, eine heilende Evolution … eintreten.

Wir werden die strafenden, die voreingenommenen Verhaltensweisen ablegen: aufhören, der verletzende Hammer wegen jedweder unangemessenen Situation für die persönliche Egozentrik zu sein, die springt und … protestiert, sich beklagt, schreit!

 

Ein bisschen, ein bisschen(!), ein bisschen bei der Wohltätigkeit (span.: ‚caridad‘) sich selbst gegenüber beginnen! Das verwandelt sich in Qualität in unseren Leistungen.

Erlauben Sie sich, Betender, erlauben Sie sich eine Sekunde der Wohltätigkeit.

Aus der Tatsache heraus … zu lieben. Eine Sekunde.

Wissend, dass es unendliche Sekunden gibt ...

Also in einigen von ihnen, wegen Ihrer Wohltätigkeit, schätzen Sie jenen, respektieren Sie den anderen, pflegen Sie das Projekt jener….

Seien Sie mutig und verstecken Sie sich nicht. Seinen Sie klar, ohne Proklamierungen.

 

Und so ist es, dass das Schöpfer Mysterium uns aufstellt ... – und das muss man bemerken – es errichtet uns in seiner eigenen Beschaffenheit, nämlich Mysterium. Und wir versuchen zu rationalisieren und zu spekulieren und zu wissen, welche die göttlichen Pläne sind.

Und so nehmen wir nicht das Mysterium unserer eigenen Konfiguration an, sondern wir suchen danach, uns zu definieren, wodurch wir uns sofort zu Rassisten machen.

Alle erinnern sich – sicher – an die Figur des Bettlers … der bittet, der flehentlich bittet: „Eine Münze, aus Liebe zu Gott.“

In diesem Sinn sind wir alle Bettler! Und wir bitten die einen und die anderen um die Liebe, die der Ewige, die das Schöpfer Mysterium uns gibt, dass wir in der Lage sein mögen, miteinander zu teilen, uns zu verstehen, uns zu versöhnen.

 

„Ein Almosen?” Jeder könnte sagen: „Werden wir uns in Quengler von Almosen verwandeln?”

Bis zu diesen Punkt ist der emotionale und affektive Radikalismus gekommen? Dass wir ein Almosen erbitten müssen, um uns als Wesenheiten der Liebe auszuüben?

Und so sind wir geschöpft worden. Und so können wir entlanggehen. Aber es ist so viel kaputt gemacht worden(!), ... dass wir, ja, Bettler sein müssen.

Und Almosen, Almosen der Eintracht, Almosen des Zusammenlebens, Almosen des Zusammenfließens, Almosen des Staunens.

Ja, von diesem Staunen, das uns jeden Tag Umstände, Tatsachen und Ereignisse sehen lässt, die wir nicht kannten.

 

Aus Nächstenliebe! Ein Almosen durch die Liebe Gottes!

Eine Selbstachtung für einen kontinuierlichen Respekt der Umgebung.

Ein Erhalten … ein Erhalten des Liebens, ohne das Interesse zu haben, sie zu haben, sie zu besitzen, sie zu lenken, sie zu kontrollieren.

Zulassen, dass die Eitelkeit zu Sediment wird und das Wasser klar bleibt.

 

(2 Min. der Stille)

 

Auf dass jeder Tag der Moment sei, die Rückstände abzulegen, die sich ansammeln, die Verhaltensweisen, die uns festhalten.

Auf dass jeder Tag das neue Universum sei, das sich anbietet.

Interessantes Detail, nicht wahr? Dass es uns normal erscheint, dass uns ein kein Meteorit gesprengt hat oder irgendeine andere „Barbarie“ – „Barbarie“ in Anführungsstrichen.

 

Mysteriöse, ja, mysteriöse … Schöpfer Präsenz …, die uns in unserem Wahnsinn kontempliert. Und es könnte so scheinen, als ob es egal wäre. Es scheint so, als hätten wir sogar einen freien Willen. Es scheint so.

Zweifellos ist das die Strategie des Ewigen, damit wir unausweichlich mit IHM ... zusammenstoßen!

 

Wir sollten uns überraschen lassen, ohne abzuschießen, bevor man gelauscht hat. Lassen wir uns von dem Verlauf überraschen, und wir sollten aufhören, vulgäre Kriterien anzuwenden, von denen, die man als gegeben annimmt, von denen man sagt: „Das ist so und so und so.“

 

Lassen wir zu, dass die Offensichtlichkeiten des Mysteriums, das uns trägt, die Lebensqualität zeigen, die Nächstenliebe zu geben, das Almosen zu empfangen und zu geben.

Nicht die Ausnahme des Augenblicks, des außerordentlichen Ereignisses, des Ungewöhnlichen, das Einzigartige verlassen.

 

Ja, Leben des umherirrenden Bettlers, der uns „durch die Liebe von” … in unseren Bewusstseinszuständen hin zu befreienden Verbindungen öffnet: jene, die dienen, die sich untereinander stützen, die sich als Einheit des Mysteriums fühlen.

 

Und wenn wir uns als Einheit des Mysteriums fühlen, drücken wir uns in dem Ámen, Amén, Amen... aus

 

Einheit des Mysteriums: Ámen, Amén, Amen.

 

 

 

 

***

 

 


[1] Im Griechischen: „Entzückung oder Extase durch die Gottheit.”