13.2024 Feinabstimmung mit sich selbst, Feinabstimmung mit dem Geschlechtlichen, Feinabstimmung mit dem Transzendenten

 

BETENDER RUF

 

Der Betende Ruf fördert uns hin zu einer Feinabstimmung mit der gesamten Lebendmaterie.

Und am Anfang – ohne dass so ein Anfang existieren würde, aber als Form des Begreifens –, ergibt sich diese Feinabstimmung in der Spezies selbst, um später die offensichtliche, notwendige und unausweichliche Feinabstimmung mit der Umgebung zu entdecken, die das umfasst, was nicht strikt menschlich ist.

 

Sich feinabzustimmen bringt mit sich, in ein gemeinsames Fühlen einzutreten. Ein gemeinsames Fühlen von …  Unterstützung, Hilfe, Solidarität, Beistand, Schutz … und dieses lange etc., was ein Zusammenleben mit sich bringt.

 

Und sicherlich gibt es in diesem Zustand der Feinabstimmung, zu dem uns der Betende Ruf bringt – und zum Horchen –, gibt es theoretisch eine Übereinkunft: Man ist einverstanden damit, dass es so sei. Aber es ist auch offensichtlich, dass es sich so nicht erzeugt, sondern vielmehr genau gegenteilig, nämlich, dass jedes Wesen seine Feinabstimmung mit irgendeinem anderen Wesen sucht – oder mit mehr –, aber es weist zurück, es lehnt ab, es kämpft mit anderen, die nicht von seiner Herkunft, Örtlichkeit, seinen Gewohnheiten, seinen Religionen etc. sind.

Vielleicht … vielleicht irren wir uns zum Zeitpunkt dieses gemeinschaftlichen Fühlens.

Und wenn wir von Kain und Abel ausgehen würden, da gab es offensichtlich kein … keinen Gemeinschaftssinn, noch im Paradies noch danach, sondern vielmehr genau das Gegenteil.

Aber dessen ungeachtet, die Tatsache, dass die Spezies – menschliche Lebendspezies – sozial ist und die einen der anderen bedürfen, auch wenn sich bedeutende, unsolidarische Unterschiede ohne Gemeinschaftssinn etablieren, könnte es sich um einen evolutiven Mechanismus oder einen evolutiven Prozess handeln.

„Er könnte, aber …  – für diese menschliche Lebendmaterie – also er wird sehr lang.

 

Und das Äquivalent einer unsolidarischen, verächtlichen und vorurteilsvollen Sekunde kann Hunderte von Jahren seiner Eliminierung gleichkommen.

 

Also gibt es da einerseits das intellektuell korrekte „Gesetz der Menschenrechte“ – in dem die Menschenrechte existieren. Aber „sentimental“ (span.: ‚sentimentalmente‘)[1]gesehen sind die Rechte verdreht: „Die verdrehten Menschen.“

Und man muss das nicht beweisen, es ist so … offensichtlich!

Aber gleichzeitig versucht die Intellektualität zu erreichen, zu verbessern.

In Wirklichkeit ist das ein Prozess der Annäherung zwischen dem Gefühlten und dem Intellektuellen, zwischen dem Wollen (span.: ‚querer‘) und dem Lieben (span.: ‚amar‘), zwischen dem Fühlen und dem Denken. Wir können ganz leicht die Dualität finden.

Diese Dualität bringt uns zu einem Rassismus, der ausgeht von – wir würden sagen – dem „Wesentlichsten”, was der Rassismus der Spezies ist: der maskulinen Spezies, mit einem Rassismus gegenüber der weiblichen Spezies.

Was man auch nicht beweisen muss. Es ist offensichtlich.

Und es scheint so, dass einer denkt und der andere fühlt.

Auch wenn in Wirklichkeit die beiden denken und fühlen, aber die Vorherrschaft einer Fraktion über die andere, in den Anfängen einer geschlechtlichen Spezies, macht die Feinabstimmung, die Versöhnung noch schwieriger.

Und aufgrund dieses Missverhältnisses sucht das Fühlende (span.: ‚lo sentido‘) das Mentale (span.: ‚lo mental‘) und gibt dabei teilweise „das Fühlende“ (span.: ‚lo sentido‘) auf. Und das Mentale (span.: ‚lo mental‘) des Männlichen wird übermächtiger und ordnet „das Fühlende” (span.: ‚lo sentido‘) in den Raum der Sklaverei an, einer verstellten Sklaverei, klar(!), die vor allem an die Reproduktion angebunden ist, die später benutzt wird und eine andere Form der Herrschaft ist, auch angebunden an das Vergnügen oder die Lust.

Das ist da.

Und der Betende Ruf ermahnt uns in diesem ersten Punkt, dem man für gewöhnlich ausweicht oder von dem man annimmt, dass er gelöst wurde, und wo man zu anderen Punkten übergeht … wie der Fleiß, die Angleichung, die Gleichheit … Aber wenn doch das Vorherige nicht gelöst ist! Wie werden wir uns mit der Umgebung feinabstimmen, wenn es keine Feinabstimmung gibt, wenn es in der menschlichen Lebendmaterie selbst keinen solidarischen Sinn gibt? Und noch mehr, um diese Situation anzugehen und in andere Perspektiven einzutreten. Andere Perspektiven der Feinabstimmung wie die, die sich in dem Betenden ergeben..., die die Spezies durch die Zeit in Form von Religionen etabliert hat.

Und folglich ein neues Sektierertum. Weil jede Religion eine Form oder eine Verbindung der Feinabstimmung mit dem Unbenennbaren etablieren wird, und es erübrigt sich zu sagen: von allen Kriegen und Dramen, die geschaffen wurden und die unter diesem … Zeichen kreiert werden.

Und für aktuelle Modelle, mehr als aktuell, ist der Moment dieses dramatischen Konfliktes zwischen dem Islam und dem Judentum. Und sehen Sie mal: Die Feinabstimmung von jedem einzelnen konditioniert jetzt wegen der Ankunft des Ramadans einen Moment der Ruhe, einen Moment der Waffenruhe.

Die von uns viele Male verkündete „Notwendigkeit einer betenden Feinabstimmung zwischen Religionen” als unausweichlicher Prozess, um unsere Sektiererei zu transzendieren, ist das Motiv, dass Möglichkeiten aufgestellt werden, jetzt, in einer Waffenruhe … einem Gefangenenaustausch für Entführte... Na gut, was wir als Propaganda kennen.

 

Also gibt es einen signifikanten Einfluss im politischen, gesellschaftlichen, gewohnheitsmäßigen..., wir können es nennen, wie wir wollen, der aber da ist, und der in irgendeiner Weise innerhalb seiner Ungeschicklichkeit in irgendeiner Weise die sentimentale[2] Notwendigkeit unserer Überzeugungen zu transzendieren andeutet und sie in einem alltäglichen und flexiblen Vorgehen hinterlässt, und sie nicht in Holzhammer und Strafe, Verfolgung und Drama verwandelt.

 

(2 Min. der Stille)

 

Und wahrscheinlich – in der rationalen Logik – im Beginn dieser sogenannten „menschlich” klugen (span.: ‚sapiencial‘) Form, versuchte das Wesen mit dem Unsichtbaren in Feinabstimmung zu kommen, mit dem nicht Berührbaren, welches das Wunder der Aussaat, der Jagd, des Atmens, des Ausruhens, des sich befähigen, um zu realisieren brachte...

Wir können auf Studien der Paläontologie, der Anthropologie ... und übrigen „Logiken“ von Wissen zurückgreifen, um zu bestätigen, dass das so war.

Aber, warum hat diese Transzendenz nicht angehalten? Auch wenn bekannt wäre, dass das Licht Fotosynthese erzeugt, handelt es sich bei Licht um Fotonen, die … bla, bla, bla, bla. Das … warum musste das die Feinabstimmung mit dem Mysterium annullieren, mit dem Schöpfer Mysterium? Wenn das, nämlich diese Erklärung eines jeden Phänomens, das wir theoretisch kennen, abhängt von anderen unsichtbaren Zuständen, so wie es die einfache Präsenz unseres Planeten an einem Ort ist, der Einflüssen unterliegt, die wir nicht kennen.

 

Wenn wir also konsequent wären mit der Suche der Feinabstimmung der Gefühle, des Mysteriösen, der Feinabstimmung der Spezies – der geschlechtlichen Spezies – ohne Vorherrschaft und mit dem, was jetzt von Gleichheit gegackert wird...

Ein weiterer Irrtum.

Das Schöpfer Mysterium machte uns, jeden einzelnen, unterschiedlich. Und die Magie des Lebens wird in der Feinabstimmung der Unterschiedlichen getragen, in dem Synchronismus des einen und des anderen, nicht in der Gleichheit! Die Anpassung wird zwischen den Unterschiedlichen ausgearbeitet. Die Schöpfung neuer Perspektiven wird in Unterschiedlichen ausgearbeitet. Die Entdeckung wird durch die Unterschiedlichen errichtet. Und folglich gibt es keinen Grund, dass die Unterschiedlichen in Konfrontation gehen, sondern, dass sie den Synchronismus finden müssen, der sie vereint. Und so erzeugt sich eine unendliche Biodiversität.

Ja, umgekehrt treten wir in diese Perspektive ein, dass alles gleich ist, dass alle gleich sind...

„Also nicht als Forderung, also nicht als Forderung der Spezies, sondern als Urteil: „Nein, also alle sind gleich, alle gehen demselben nach, alle werden alle besiegen, alle werden sich aller bedienen, alle werden…”. Nein.

 

Diese Gleichmacherei der Spezies bringt uns zur Vulgarität und trennt uns von dem Außergewöhnlichen.

Und sie zwingt uns dazu, das Mögliche zu wiederholen und sie nimmt uns die Berufung, das Unmögliche zu leben, was das Außerordentliche, das Ausnehmende, das Einzigartige ist.

 

Wir könnten sagen, dass sich in unserer gefühlten abgestimmten Berufung mit einem selbst, die Feinabstimmung mit dem Geschlechtlichen, die Feinabstimmung mit dem Transzendenten, dem Unsichtbaren als Art und Weise des Lernens und der Entdeckung einer Dreiheit befindet – auf didaktischer Ebene –, welche uns erlaubt, die konkurrenzorientierte Dualität zu verlassen.

Ja, das ist eine der praktischen Elemente des Mysteriums der Drei, der Dreiheit.

Ja. In dem Maße, wie man das Transzendente in diesen Fall einfügt – das, „was weit über den Verstand und das Fühlen hinausgeht“, das „Transzendierte” –, löst sich das Duale auf. Schon verliert es seinen Sinn, seinen Sinn in Bezug darauf, wohin und wie es sich entwickelt. Und das bewirkt, dass sich die Gefühle und die Begründungen in einer transzendenten Einheit versöhnen.

Vielleicht kann all das in Worten verbleiben, die gut geordnet und gut zusammengefügt sind …(!)..., Grund, um es augenblicklich zu assimilieren oder es mehrere Mal zu wiederholen, oft, um diese Tendenz von „so ist es ... das ist so... zu beugen.

 

Dieser Triller, der alle Glaubensrichtungen begleitet, wird für gewöhnlich nicht in die Tat umgesetzt, so wie wir es jetzt hören, der es ist, der den Sprung zur Drei auflöst. Wie schon Lao-Tsé sagte: „Eins kreiert das andere und das andere kreiert … und das ist alles, was existiert.“

Man könnte es umgekehrt sagen: „Alles, was existiert, drückt sich in der Dualität und in jedem Wesen aus. Und das bringt keine Konfrontation mit sich, sondern es bringt Diversität, Differenzierung mit sich.“

 

Der Betende Ruf fördert uns, er treibt uns zu diesem ‚dreiheitlichen‘ Erleben an, in dem das Gefühlte und das Gedachte nicht miteinander kämpfen, sondern sie verschmelzen sich in einer Transzendenz, wenn man sich gebraucht fühlt, vielleicht geführt durch diese unsichtbare Präsenz.

 

(3 Min. der Stille)

 

Vielleicht jetzt, vielleicht jetzt, wo „man uns avisiert”, dass wir  uns Sekunden vor dem Verschwinden befinden[3], wie die Bedrohung der Bedrohungen – die andererseits entfernt erscheinen können, und die Sekunden können Hunderte von Jahren sein, sie sind da – fühlen und leben wir, dass wir fortführen wollen, dass uns unsere Natur einlädt … sie lädt uns ein, weiterzumachen, nicht zu verschwinden, auch wenn in diesem Verstreichen wichtige Wesen aus diesem Verlauf gestrichen werden, vielleicht weil sie es nicht verstanden haben, in diesen ‚Dualitäten‘ zusammenzufließen, weil sie es nicht verstanden haben, sich in diesem Mysterium in Feinabstimmung zu bringen.

 

Wir könnten betend sagen – und damit innerlich –, dass wir angesichts der grausamen Beleidigung von uns selbst sehr wohl Sekunden davon entfernt sind zu verschwinden; wir sind „Unendlichkeiten“ davon entfernt, die Feinabstimmung mit der Ewigkeit, mit dem Schöpfer Mysterium, mit den Bewusstseinszuständen, die uns zu anderen Dimensionen bringen, entfernt.

Vielleicht haben wir deshalb gesagt, dass „noch alles zu tun ist”: weil das, was man macht, zum Verschwinden, zur Zerstörung neigt.

 

 

 

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[1] Hier ist gemeint, dass Fühlen (sentir) und Verstand (mental) zusammenfließen

[2] Hier ist gemeint, dass Fühlen (sentir) und Verstand (mental) zusammenfließen

[3] 2024 hat der Bulletin-Vorstand der Atomwissenschaftler – gegründet 1947 von Doomsday Clock – die Menschheit auf 90 Sekunden vor der „Apokalypse“ datiert.