30.24 Strahlend fühlt sich die Seele, wenn das Licht des Mysteriums ihren Aufenthalt erleuchtet

 

BETENDER RUF

 

Die Tempel füllen sich mit guten Versprechen.

Die Treuen…  streifen mit gutem Willen herum.

Die Ursächlichkeiten (span.: ‚causalidades‘)… geben vor, Zufälle (span.: ‚casualidades‘) zu sein.

Die Wahrheiten „sickern durch“ – ja – in kleinen Details, die sie sichtbar machen.

Die Ver-Ver-Ver-Ver-sprechen (span.: ‚pro-pro-pro-pro-mesas’) – ja, ja, ja, also der Tisch (span.: ‚la mesa’)  scheint schwierig zu sein – die Versprechen werden vergeblich… und die Entschiedenen und radikalen Projekte… geraten ins Wanken.

 

Die Wahlen werden so… – wie sagt man – neidisch, dass es scheint, dass sie rassistisch sind.

Neide und Neide ereignen sich mit Natürlichkeit. Vielleicht wegen des Eifers… – wird es so sein(?) – wegen des Eifers, besser zu sein.

- Besser sein?

- Ja.

- Ahhh!

 

Die Verhaltensweisen zeigen sich…  überzeugend und sogar glaubhaft(!), auch wenn sie eine Schwäche in einem Moment aufdeckt. Aber ja, sie werden so überzeugend, dass… dass sie voll von „Gründen” sind: mentale Sägen und Sägen.

- Mentale...?  Lügen...? Ist das dasselbe?

- Nein!

- Nein?

- Nicht immer!

- Ah!

 

Der Verstand (span.: ‚la mente’)  kann einen Geschmack nach Minze (span.: ‚menta‘) haben, aber... er lügt mehr, als dass er denkt.

 

Und jedes Wesen in seiner mentalen Aufruhr wird seine „Prinzipien“ (span.: ‚prinicipios‘) ausarbeiten.  Es ist nicht so, dass es anfangen[1] wird, nein. Prinzipien, die eine sesshafte Position stützen werden, die ihre Positionen verteidigen werden.

Der Betende Ruf platziert uns in diese Paare von… gewohntem Zusammenleben, damit wir wachsam werden und Mut fassen hin zu erwachten Positionen, hin zu klaren Worten, hin zu überzeugenden Entscheidungen, die nicht mehr konkurrieren müssen.

 

Der Betende Ruf zeigt uns das Korrelat und das Korollarium[2] der häufigsten Gewohnheiten. Und es enthüllt uns nebenbei andere Versionen des „Einfallsreichen” (span.: ‚ocurrente‘), dessen, was geschieht (span.: ‚de lo que ocurre‘).

Auch wenn „Einfallsreich” zweifellos ein kreativer Moment sein kann. Es kann auch als „eine Neuheit” durchgehen und in Wirklichkeit … ein interessierter Anschein sein.

 

Ja, es gibt Winkel der Seele, so wie es das Lied sagte: „In einem Winkel der Seele.“ Es gibt Winkel in der Seele, in denen die besten Intentionen und die genussvollsten… die genussvollsten Freuden beherbergt werden, in Winkeln.

Warum befinden sie sich in Winkeln? Warum sind sie nicht… im Salon, im Eingang, in den Offensichtlichkeiten?

Warum, warum verstecken sich die Ecken...? Wovor schämen sie sich? Vor wem haben sie Angst?

 

Auch, auch, auch besetzt die Eitelkeit… – auch wenn sie „ein schlechtes Kraut ist, das jede Spur vergiftet“, wie auch das Lied sagen würde – nimmt sie eine signifikante Rolle in der Warnung des Betenden Rufs ein.

Ja. Jedes Wesen findet eine Menge an Rechten und eine Menge an Privilegien und eine Menge an unglaublichen Verdiensten! Es findet nicht, es findet für gewöhnlich  nicht, es pflegt die Pflichten zu verlieren, die Dienste, die Beiträge, die Bescheidenheit, die Großzügigkeit, die Freundschaft, das Zusammenleben… Das verliert man für gewöhnlich. Von dem, was man mit sich nimmt – ohne es zu bemerken – die kaputte Tasche oder die abgebröckelte Tasche... Ich weiß nicht, das sind Dinge, die sehr… sehr gallertartig sind… und in irgendeinem Moment, plaf(!), brechen sie aus.

Umgekehrt dauert die Eitelkeit an, also sie dauert, dauert, dauert an. Sie ist bleiern, sie ist zäh, sie ist reichlich, sie ist klagend, sie ist fordernd... Accccchhhh!

Und vor allem ist sie… ist sie … nein, nein. Vor allem, vor allem ist sie… ja: scheinheilig.

Das kann sogar als ein Wort erscheinen – pffff –, dass sogar beleidigend ist, nicht? Aber die Scheinheilichkeit (span.: ‚hipocresía’) ist wie ein schlecht gelenkter Schluckauf (span.: ‚hipo’): Hip! Hip! – ich weiß nicht, wie das die künstliche Intelligenz übersetzen würde, wir machen es schwer, nicht?

Aber… ja, man muss sich schonen. Weil sich die Eitelkeit vorherrschend und zum Protagonisten macht… und sie wird fordernd. Und sie wagt es sogar, wahr zu sein.

 

Und es ist leicht(!) und es ist leicht, dass sie wächst, dass sie auftaucht: „…weil Du viel Wert bist“, „weil Du das verdienst”, „weil es nicht Recht ist, dass Dir das passiert”, „weil man sehen muss, was für ein Pech!”… Oyyy!

Die teilnahmsvolle Nachsicht, die jedes Wesen mit sich selbst haben kann und von den anderen empfangen kann, kann… – puah(!) – fast, fast erbarmungsvoll (span.: ‚misericoridosa‘) sein. Hey, fast! Auch wenn es im Grunde ein Elend (span.: ‚miseria‘) ist. Der andere Teil schafft es nicht, zusammenzufließen: ‚Miseri-cordia‘[3]. Nein.

 

Und das eigenartige an dieser Eitelkeit ist, dass, wenn man sie entdeckt, dann lehnt sich das Wesen – oder das andere – auf. Es holt Beispiele und… Argumente heraus… von denen einige vorbereitet sind und andere aus dem Moment entstehen, die aber aggressiv, rabiat, rachsüchtig sind.

Also ist es nicht sehr... es ist nicht sehr schwer, den Grad der Eitelkeit zu entdecken, in dem man sich befindet.

 

Die unaufhörliche Suche des Applauses, des Triumpfes, des Erfolges – „Erfolg” (span.: ‚logro’), nicht Menschen fressender Riese (span.: ‚ogro’), bringt als Konsequenz diese Eitelkeit… ja: gepriesen. Ja, weil sie sich häufig überheblich zeigt.

 

Man wird, man wird... – Betender, Du, der Du Dich zum Ruf einfindest – man wirdsich bewusst werden müssen: der Grad der Eitelkeit und der Forderung, jener, der nicht die Bescheidenheit sucht, jener, der nichts von der Unterwerfung weiß, jener, der nicht das Solidarische betrachtet, ausgenommen das Solidarische für sich selbst.

 

Es ist leicht, ja, ja – das erkennt der Betende Ruf an – dass sich jemand angesichts all dieser Beispiele angesprochen fühlt. Aber nichts! Das ist eine… zufällige Sache. Wir sprechen nicht konkret über irgendjemanden. Nein, das wäre ein sehr bevorzugt behandelndes Gebet: „Nur für Pepita”. „Nur für Antonio”. Nein, nein, nein, nein, nein, nein.

Das Gebet ist wir ein Angelhaken mit einem Köder, nicht wahr? Du wirfst den Angelhaken aus und die Fische schauen und schwimmen hin: „Wird das für mich sein? Wird das für mich sein?” Ah!

Und derjenige, der sich mehr oder weniger angesprochen fühlt… das ist in Ordnung!

Aber sich angesprochen fühlen bedeutet nicht, schuldig zu sein, bedeutet nicht geschmäht oder bestraft zu werden, nein! Sondern „durch Anspielungen”… überlegt man, bewertet man, überdenkt man…

Das Gebet muss für etwas nützlich sein? Oder ist es nur ein Moment der Sammlung von Daten, die für eine bestimmte Konversation nützlich sein kann?

 

Der Betende Ruf ist der Ruf der Allerhöchsten Güte, des Schöpfer Mysteriums, die sich…  so nahe wie möglich, so nahe wie möglich der alltäglichen Seele annähert, um sie zu umreißen, um sie zu modellieren, um sie in Liebe zu verwandeln, um sie aus der Kohle zum Diamanten zu machen.

 

Und so ist es, dass die Position des Betenden von… offenem und entschiedenem Engagement sein muss, damit durch seine Poren die Botschaft eindringt und damit sie bleibt(!)… das bleibt, was unbedingt gebraucht wird, was man benötigt. Aber dass es als ein integrierter Teil eines neuen Wachzustandes ist – ja –, einer neuen Entscheidung und einer neuen Intention.

 

(4 Min. der Stille)

 

Gewiss ist, dass es nicht… nicht einfach ist, sich mit den Eigenheiten und „verifizierten“ Formen des Denkens, des Anfertigens und Orientierens der Funktionen zu befassen… es ist nicht einfach.

Und fast immer steuern sie einen persönlichen Gully an…, wodurch man die universelle Perspektive einer Schöpfung verliert.

Und in der Praxis entwickelt sich das Wesen auf der Basis seiner Meinung, seiner Zugehörigkeit, seiner Interessen.  

Das ist die Tendenz. Das ist die alltägliche Präsenz, mit der wir zusammenleben.

 

Der Betende Ruf gibt und veranschaulicht uns in hemmungsloser Weise, ohne Bremse, damit wir die Möglichkeit haben,  uns überwältigen zu lassen (span.: ‚deslumbrarnos‘)  und nicht als Gully, als Abfluss oder als Flucht zu fungieren.

Von daher die Kühnheit: damit das Licht uns überwältigt (span.: ‚deslumbre‘).

 

Die Seele fühlt sich strahlend (span.: ‚deslumbrante‘), wenn das Licht des Mysteriums den Aufenthalt erleuchtet.

Das Wesen strahlt (span.: ‚deslumbrante‘) mit seinen Ressourcen, um ein Zeugnis des Dienens, der Kunst, des Engagements und der Solidarität zu sein.

Strahlend (span.: ‚deslumbrante‘) präsentiert sich… präsentiert sich jeder einzelne… präsentiert sich jeder einzelne, wenn er durch die Kühnheit des Ewigen geblendet wird... und er sich in seiner Seele entdeckt fühlt.

 

A-leluya! Was für ein Privileg! Das wahre Licht wird präsent.

Das Licht, welches man handhabte, war nicht erhellend (span.: ‚lumbrera‘), es war nicht zutreffend…, es war unentschlossen und machte aus meiner Pupille eine arrogante Amplitude.

 

Aaachhh!

 

 

***

 


[1] ‚Principio‘ wird auch mit ‚Anfang‘ übersetzt.

[2] Korollar (lateinisch corollarium „Zugabe“, „Geschenk“, eigentlich „Kränzchen“; von lat. corona „Kranz“, corolla „Kränzchen“) bezeichnet in der Mathematik und Logik eine Aussage, die sich aus einem schon bewiesenen Satz, dem Beweis eines schon bewiesenen Satzes oder aus einer Definition ohne großen Beweisaufwand ergibt.

[3] ‚Cordia’ spielt auf ‚cordial’, freundlich an.