29.24 Es ist dringlich, ein hoffnungsvolles Zeugnis zu sein

 

BETENDER RUF

 

Die Wege, welche die menschliche Lebendmaterie entlanggeht, zerbröckeln immer mehr, sie werden immer mehr wie Sektoren des Einflusses und der Macht rekrutiert und sie verlieren die Referenz der Universalität, des Verstreichens, der Pflege und des Enthusiasmus.

Das Streben in sich selbst, das Streben in der eigenen Gruppe, der Entzug des solidarischen Zusammenlebens auf der Basis des Stolzes und der eigenen Eitelkeit, bringt uns Ereignisse von… Rissen in den kleinen Freiheiten, viele Lecks (span.: ‚goteras‘) in den Errungenschaften, die für einen Moment unglaublich schienen, aber die im Verlauf ihrer Anwendung beengend, sektiererisch werden.

 

Der Betende Ruf platziert uns, er platziert uns in dieses umherziehende Verstreichen, damit wir unsere Blickwinkel von dem strikt persönlichen… und von dem insgesamt Universellen neu orientieren. Aber nicht als Theorie, sondern als Daseinsbewusstsein.

Ich kann nicht von mir sprechen, ohne über die anderen zu sprechen: Wände, Ländereien, Schmetterlinge, Mücken… Antonio, Julia, María… Ich kann nicht!

Sich in der Opulenz oder der sektiererischen Agonie von einem selbst abzukapseln, ist ein Akt des Hochmuts und der Eitelkeit von… sagen wir mal, dass es ein „Ausrutscher” in dem Verstreichen ist.

In diesen extremen Positionen existiert das befreiende Verhalten, das freudige und geteilte Zusammenleben praktisch nicht.

Zwischen dem Opulenten und dem Mächtigen und dem Armen und dem Bedürftigen ist es so, dass es im Grunde keine Unterschiede gibt.

Dem Anschein nach schon. Immense! Und schon wird etabliert, was die einen leben oder woran sie Leiden werden, und was die anderen leben und was sie erleiden werden, indem man es für gegeben hält, dass es so weitergehen wird.

Weil sich der Sinn des einen im anderen befindet und der des anderen in einem.

Und ich bin reich und mächtig in dem Maße, wie ich – um es zusammenzufassen – Sklaven habe.

Und ich bin in dem Maße arm und bedürftig, wie ich erkenne, dass es jemanden gibt, der mich unterdrückt, mich dominiert, mich misshandelt, aber den ich bewundere und bei dem ich danach trachte, ihn zu ersetzen.

 

Es ist das duale Spiel der Macht.

Wenn man sich in dem Einheitlichen befindet, dann übt man keine Macht aus. Es gibt niemanden, mit dem man es machen könnte.

Wenn man sich in dem Einheitlichen befindet, dann befindet man sich in dem Integrierten, in dem Verschmolzenen, in dem Idealisierten, in der Fantasie: jener, welche die Gedichte, die Gesänge und die Freuden nährt.

 

Die… unendliche Pluralität – ja – des Lebens ist keine Desintegration der Einheit. Es ist eine Manifestation der Schöpfung, der Kreativität. Und so kommt es, dass jede schöpferische Einheit bewundert, was sie umgibt…, aber sie freut sich nicht nur allein über ihre Existenz. Weil diese schön und wundervoll im Verhältnis zu den übrigen ist. Und jeder Einzelne und so weiter.

 

Auf unseren Ursprung beharren, auf unsere eingebildete Erhabenheit in einer unergründlichen Schöpfung, die in ihrer Diversifizierung jeden einzelnen der Einheiten vergrößert. Und das gibt uns den Enthusiasmus, die Lust, die Hingabe, den Impuls, die Freude.

 

(3 Min. der Stille)

 

Die Kraft, der Druck, der Zwang, die Dringlichkeit, mit der die Notwendigkeiten aufgeworfen werden, bewirken, dass sich deren Komponenten beschleunigen. Und die Strukturen – seien sie nun mental, spirituell, emotional, religiös – lösen sich auf.

 

Und so schwanken die Wesen zwischen den zwingenden Ereignissen der Zwänge aller Art.

 

Und es ist wichtig, sich dieser Situationen bewusst zu werden, um so, wenn wir an der Reihe sind, Zeugnis, Beispiele, Diener, Hilfe zu sein, es verstehen, diese Offensichtlichkeiten zu zeigen und so die Verhaltensweisen verändern können, mit denen man jede Situation lebt.  Und die Fallen zu demaskieren, welche die Macht ausübt, um unsere Präsenz zu versklaven.

 

 

Es ist dringlich, hoffnungsvolle Zeugnisse zu sein.

Es ist dringlich zu bemerken, dass je nachdem, mit welcher Vision Sie dem begegnen, was Sie präsentieren, so unsere Präsenz verstreichen wird.

 

(3 Min. der Stille)

 

Es ist leicht, auf den Irrtum zurückzugreifen, auf den Ausrutscher, auf „ich habe es nicht bemerkt”, auf „es tut mir leid”, auf „Verzeihung, es wird nicht wieder vorkommen  – dieses lange und so weiter und sofort der Prämissen – um die persönliche Egozentrik zu rechtfertigen.

Und das muss man bei jeder Entscheidung, bei jeder Haltung…, bei jeder Geste, die unsere persönliche Universalisierung mit sich bringt, berücksichtigen.

 

Und so ist es, wie es dann keine Verspätungen, noch Verzeihung, noch Entschuldigungen gibt, sondern es wird Pünktlichkeiten, Exaktheit, Entsprechungen geben... Vorbeugungen.

 

(2 Min. der Stille)

 

Die Tropfen der Freiheit ersäufen uns, sie unterwerfen uns dem Anschein, sie machen uns empfänglich für den blinden Gehorsam, sie lassen uns das Gleichgewicht der Entscheidung verlieren, und sie lassen uns das Zeugnis des Engagements „ablehnen“.

 

Die Erklärung des permanenten Streits des sogenannten „Lebenskampfes” ist die größte Täuschung der Lebendmaterie, es ist der größte Betrug, den die etablieren, welche sich als Mächtige, als die Wahrhaften erheben.

 

Sie geben uns das Gefühl, ohne ihre Wahrheiten nutzlos zu sein.

Und so werden in ihnen alle Notwendigkeiten deponiert und so werden sie (die Wahrheiten) manipuliert und gelenkt… damit wir würdig(!) werden, damit wir des existenzsichernden Mindestlohns würdig sind.

Merken Sie, was das für eine sklavenartige Beschreibung ist!? Ein Lohn (span.: ‚salario’), das minimal notwendige Salz (span.: ‚sal’), das nötigste. Und lebensnotwendig (span.: ‚vital‘): Ah! Für das Leben.

 Dergestalt, dass sich jede Anstrengung, die man durch die Zeit hindurch gemacht hat – durch Instanzen, die man als Lebensgaranten benannt hat – in einen „existentiellen Mindestlohn“ verwandelt.

 

Beweise sind diese Details der Situation, in der sich die menschliche Gemeinschaft bewegt.

 

Und die uns beibringen, wie man unsere Güter und Gaben entführt hat, die dafür da waren, um zu dienen – und die dafür da sind, um zu dienen(!) –, nämlich den Notwendigkeiten, aber sie haben sich in „Erreichbarkeit“ von einigen Wenigen verwandelt, nämlich von denen, welche mit der Garantie prunken... – unglaublich(!) – die Garantie unserer Existenz.

 

(3 Min. der Stille)

 

Wir sollten aus jedem Denken, Fühlen und Handeln eine Dreiheit machen, die aufgrund ihrer ausgeglichenen Dynamik die Fähigkeit hat, das Anscheinende von dem Zutreffendem zu entschleiern. Und um uns so als befreiende, einheitliche, großzügige, dienliche Wesen, als Geliebte des Lebens zu entdecken.

Mit dem Bewusstsein zu sein… Ausdruck des Schöpfer Mysteriums.

 

Und um so... aus der Ewigkeit vererbt zu leben, aus der Konsistenz der Möglichkeiten, der unerschöpflichen Überraschung der Schönheit.

 

 

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