34.25 Der Betende Ruf universalisiert uns

 

BETENDER RUF

 

Der Betende Ruf versetzt uns in die Schöpfung, in einen Augenblick namens „Universum“, in dem eine Reise stattfindet.

Eine Reise ins Unendliche und Ewige.

Der Betende Ruf versetzt uns an einen Ort ohne Koordinaten, mit der Referenz, dass wir geschöpft wurden..., dass wir absichtlich gezeugt wurden, um zu existieren, uns zu verwirklichen und die Aufgaben zu erfüllen, die uns diese Schöpfung stellt.

Der Betende Ruf macht uns universell.

Und so wird all das, wenn es darum geht, unsere Identität mit Namen, Wohnort, Beruf... zu konkretisieren, vergrößert, winzig klein.

Und wenn wir dies durch den Filter dieser Ewigkeit laufen lassen, ist das Geschehen nur noch ein Detail. Es sind Details, die uns zeigen, ob wir uns in diesem bedeckten Universum befinden. Es sind Details, die uns unsere Herkunft zeigen.

Wir hören auf, uns selbst zu gehören, um uns als Ausstrahlung eines Geheimnisses zu erkennen... und uns in diesem Verstreichen mit dem Staunen über die Originalität, der unbegrenzten Vielfalt und den unendlichen Möglichkeiten zu betrachten.

Und so können wir unser Sein in Einklang bringen aus einem Gesichtspunkt heraus, der mit seinen unendlichen Möglichkeiten nicht hemmen, nicht fixieren, nicht daran hindern kann, uns als Befreiung zu leben; uns als Seufzer, als Hauch zu leben.

 

Die Gnade des Lebensbewusstseins macht unsere Struktur zu einer Fähigkeit, zu gestalten, zu verwirklichen, zu verwalten, neu zu erschaffen...

Und all dies geschieht durch die Inspiration des Schöpfer Mysteriums, das uns fördert, uns hervorbringt, uns erhält und unterhält; es macht uns zu Vermittlern seiner Unendlichkeit.

 

Und so relativiert man den Ablauf der Ereignisse gleichzeitig wie „subjektiviert”, während wir gleichzeitig unsere inspirierte Zufriedenheit erweitern und in Ekstase versetzen; jene, die aus überzeugter Liebe, aus heraufbeschworener Liebe entsteht.

 

So wird ein Blick, eine Berührung, ein Wort zu etwas Magischem...

 

Es ist dringend notwendig, unsere originelle, einzigartige, außergewöhnliche, unverzichtbare und notwendige Präsenz deutlich zu machen. Und dies ist dringend notwendig angesichts einer immer stärker werdenden Tendenz: einer Tendenz zu Macht, Herrschaft, Kontrolle, Manipulation, permanenter Unsicherheit, einem Bewusstsein von Wettbewerb, Gewinn, Ertrag, Einkommen, einem ständigen Zustand der Verschuldung, dem Gefühl, „auf Zeit“ zu leben, obwohl die Schöpfung uns kostenlos geschenkt hat! Und sie hat uns mit den Ressourcen ausgestattet, um unsere Vorzüge zu entwickeln, die die Vorzüge des Ewigen sind.

 

Die Konfigurierung der Form, der Struktur dieser unbegrenzten Vielfalt, ist ein Detail der Liebe des Schöpfer Mysteriums.

Es ist wie bei einer Wolke: Sie kondensiert Wasser und öffnet in einem besonderen Moment ihre Poren, und die Tropfen treten aus.

Wie jeder von uns: ein Tropfen.

Und jeder Tropfen unterscheidet sich minimal von einem anderen...

Und ihr Sinn ist es, das Feld zu bewässern, um es fruchtbar zu machen. Damit das, was als Samen aufbewahrt und vorbereitet wurde, sich dem Licht öffnen kann... und seinem Sinn, seiner Richtung von diesem folgen kann.

Ja, wir wären wie ein Tropfen. Wir wären wie ein Wassertropfen, der mit dem Licht reist.

Das ist unsere Form, das ist unsere Materie.

Das zeigt sich uns dann in Form von Knochen, Muskeln, Sehnen... Es zeigt sich uns wie ein Aquarell mit einer Vielzahl von Details.

Aber wenn wir wissen, dass wir ein Tropfen sind, ein reisender Tropfen aus Licht, wird unser Bewusstsein für das Zusammenleben, unser Beziehungsbewusstsein, unser Dasein... mitfühlend, nachsichtig, entgegenkommend, koordiniert.

Und so macht die Gegensätzlichkeit, die theoretische und unvermeidliche Konfrontation, keinen Sinn.

 

Der Betende Ruf versetzt uns in einen Zustand ständiger Illusion, permanenter Inspiration, Respekt und exquisiter Fürsorge, unvermeidlichen Teilens; in dieses solidarische Bewusstsein, uns als eins zu fühlen, erfüllt von unbegrenzter Vielfalt.

Dieses Bewusstsein der Einzigartigkeit ermöglicht es uns, in unserer Umgebung uns selbst zu sehen... und uns in jener Handlung, in jener Position wiederzuerkennen. So fühlen wir uns als Einheit.

 

 

Wir sollten unser radikales Bewusstsein öffnen, damit es zu einem universellen Bewusstsein wird.

Das Bewusstsein von „Wahrheit” auflösen, welches unseren essenziellen Ursprung usurpiert: die Essenz des Schöpfer Mysteriums.

 

 

Der Kampf, der aufgrund der Herrschaft und die Kontrolle über die Wahrheit ewig anzudauern scheint(!), ist weder ewig noch wahr, noch enthält er irgendeine Wahrheit. Es handelt sich um Machtpositionen, die je nach Zeit, Geschichte und Kultur unterschiedlich gerechtfertigt werden.

 

Unter dem Deckmantel von „Wahrheiten“ ist die Geschichte der Menschheit von Schrecken, Grauen, Dramen und Tragödien geprägt.

 

Wir besitzen nicht die Erde; wir besitzen nicht das Universum. Wir befinden uns in ihm, wir befinden uns in ihm.

Die Wahrheit hüllt uns ein, aber sie gehört uns nicht.

Und das befreit uns davon, ein statischer, festgefahrener Radikaler zu sein, der für „seine“ Wahrheit kämpft und streitet; eine hedonistische, egozentrische und selbstverherrlichende Haltung, die in der Geschichte der Menschheit als beste Form des Teilens, des Zusammenlebens und des Daseins verstrichen ist und weiterhin verstreicht.

 

Die innewohnende Güte des Wesens wird durch das Bewusstsein dieses Wesens usurpiert, das über seine Güter, seine Gaben, seine Fähigkeiten staunt, und was es seine Bescheidenheit verlieren lässt, und was es seine Unterwerfung (span.: ‚sumisión‘) vergessen, nämlich die Mission (span.: ‚la misión‘), die es aufgrund der Schöpfung zu erfüllen hat.

 

Die Menschheit drängt sich selbst immer mehr dahin, sich zu bemächtigen, einander zu beherrschen, einander zu kontrollieren, einander zu manipulieren...

Es ist nicht schwer, sich durch das Gesetz, die Normen, die Gewohnheiten, Meinungen, Vorurteile gedrängt zu fühlen... stimmt's?

Und so entwickelt dann jeder für sich seine eigenen Anstöße, um sich dem vorherrschenden Trend anzupassen. Und der Mensch treibt sich selbst an, presst sich aus... und versetzt sich in permanenten Stress.

Die heitere Ruhe der Pause, die heitere Freude der Leere werden entführt. Man hat keine Zeit…!

Die Eile hat Vorrang. Und sie hat Vorrang wegen der Leistung, wegen der Produktivität, wegen des Habens, in dieser besitzergreifenden Haltung, sich selbst zu gehören, sich zu besitzen.

So ist es nicht schwer, dass das Bewusstsein und die Gewissenhaftigkeit sich selbst entführen, um denjenigen zu drängen, der Dich drängt, und um Dich selbst zu treiben.

So wird der Schritt nicht rhythmisch, sondern holprig. Er wird immer am Rande des Sturzes gemacht. Man steht kurz davor, das Gleichgewicht zu verlieren, mit dieser „Karte“ des Bruchs, des Kampfes, der Flucht, der Entführung, der Selbstentführung, der Ausgrenzung, der Verzweiflung.

 

Und all das wird normal. Und all das wird „das Leben” – Teil des Lebens oder das Leben selbst –, bis es zu Blut, Schweiß, Tränen, Anstrengung, Arbeit, Fleiß, Passion, Krankheit und Tod wird.

Der gesamte Text einer Symphonie.

 

Der gesamte Text, entführt aus einer Schöpfung, einem Universum, und in den Dienst der persönlichen Ego-Selbstverherrlichung gestellt, in der Überzeugung, dass dies das Sein ist: das Manöver der Verzweiflung, die Haltung des Kampfes und die Position der Unnachgiebigkeit.

 

 

Ja! Ja, ja, ja, ja. Fast alles, was man hört, hat man sicher schon gehört.

Fast alles, was man hört, hat man sicher schon gehört...

Und es mag eine wiederholte Warnung sein, dass es nicht… „beten” ist.

Und wir wissen aus Erfahrung, dass wir das scheinbar Gleiche immer wieder hören müssen, damit es zu einer inneren Schwingung wird.

Und wenn wir das Detail dieses Wortes, dieses Satzes, dieses Rufes verinnerlichen, transfigurieren wir uns. Ja! Wir werden verwandeln uns!

Wir transfigurieren und wird verwandeln uns in eine Neuheit, in eine Innovation. Und wir hören auf, Belastung, Sorge, Widerspruch und Vorurteil zu sein.

 

Das Erwachen des Lichts durchflutet uns langsam, aber entschlossen.

So entdecken wir uns in unserem Erwachen in einer Morgendämmerung (span.: ‚aman-necer‘), denn wir wurden geboren (span.: ‚hemos nacido‘), weil SIE uns lieben (span.: ‚nos aman‘). Wir entdecken uns in einem Geschehen voller Überraschungen, Zeichen, Zufälle, Gelegenheiten...; voller Möglichkeiten, das aufrichtige Wort, das gefühlte Wort auszusprechen.

 

Ein neues Erwachen, ein neues Licht... das ohne Angst vergeht und jeden Winkel erhellt…, und macht uns zu dynamischen Künstlern der Liebe.

Es erquickt uns... in Worten, in Einfällen, in Fantasien, die immer da sind..., und die man niemals aufgeben darf.

 

Es ist nicht nur ein Tag wie jeder andere. Er ist eine originelle Ausnahme.

 

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