44.24 Genau dann, wenn ich nichts habe, ist es, wann ich weiß was ich bin

 

BETENDER RUF

 

Der neue Wachzustand dieser Morgendämmerung (span.: ‚ama-necer‘)... zeigt sich uns herbstlich. Mit helfenden Wassern zum Speichern. Mit neuer frischer Luft. Mit Blättern, die... bereits in andere Farben, in andere Räume transfiguriert…zittern.

Und die Reben sind nackt, als ob... sie nie dagewesen wären..., aber sie bewahren die Würde dessen, was sie sind. Sie ziehen sich in der Offenheit der Dunkelheit zurück, um... das Geschehene Revue passieren zu lassen, und um sich für das zu begeistern, was kommen wird.

Nackt, aber ohne Kälte!

 

Wird es... wird das auch so sein, in diesem anderen Herbst, dass sich das Wesen von dem Vergangenen löst? Und das wird sich... – ohne Zweifel – in Schleim und in Nährstoffe... und Reflektion über das verwandeln, was geschehen ist, um sich selbst wieder von der Nacktheit aus zu sehen.

Aber sich anders zu sehen! Sich selbst ohne Schmuck zu sehen..., ohne Früchte und Blumen..., die zweifellos bleibendes Lob verdienen.

Aber wenn dieser Moment kommt, werden wir zu einem Schweigen, zurückgezogen in der Frage, wer wir sind und wie wir sind.

Dort, gepflanzt.

 

Von dem Bewusstsein unserer Identität… wird der nächste Frühling abhängen. Und es wird passieren..., dass der Wille des Winters in Details, in Strategien, in Projekten gedeihen wird.

 

Ja. Der Betende Ruf regt diese notwendige Vision der Nacktheit an… in der  wir, abgesehen davon das Prestige, das Tugendhafte und das Gütige zu hüten, uns noch einmal erneut sehen. So als ob... – weil es so ist – es der erste Frühling wäre.

Und uns antworten…

 

Und uns antworten in einem…

 

 

„Ich bin Leben, und ich habe die Belebtheit der Blume und der Frucht.

Ich bin Leben, und ich habe die Belebtheit der Transparenz.

Ich bin Leben, und meine Stimme wird zum Wort, und mein Wort sucht danach, erfüllt zu werden.

Ich bin Leben... und ich fühle mich umworben von der Luft, dem Licht und allem Lebendigen.

Ich bin Leben und... die Ernte verlangt nach mir.

Ich bin Leben, und ich kann nicht aufhören, es zu sein!

 

 

Aber meine Karat, meine Gaben,

gespendet, gepflegt und erhalten durch das Schöpfer Mysterium,

bringen eine Verpflichtung, ein Bezeugen mit sich,

eine Antwort der Klarheit...

einer schwarzen Nacht voller Sterne!

Das Unterschiedliche anzuerkennen, das Fremde zu bewundern(!),

das Unterschiedliche zu respektieren,

alles(!)… zu hüten, in allem… zu helfen.

Denn genauso wie mir alles gegeben wird,

muss ich das wenige Alles, was ich bin, anbieten

in einem von der Vorsehung bestimmten Gesang,

in unbegrenzter ‚Gracia‘ (Anmut, Grazie),

in einer verrückten Poesie, befreit von Elend...

und voller Enthusiasmus, Fabeln, Geschichten, Überraschungen.

 

Ja. Ich bin nackt.

Und damit wächst meine Identität.

Die nicht gefühlten Worte bleiben draußen,

das scheinbare Vorzeigen...

das Versteckte und das Verborgene.

Und von meiner Intimität aus... erwache ich!

 

Und damit kommuniziere ich mit dem Verborgenen und Offensichtlichen.

Mit dem Verborgenen, in meinen  unvorhersehbaren, aber konstanten…

Liebesträumen…

bereit, sie anzustoßen und... sie zu zeigen,

in meiner Intimität als Liebhaber.

Und in dem Äußerlichen, in dem Offensichtlichen, dort...

dort, wo sich der Zahn (span.: ‚diente‘) befindet,

das, was offenkundig (span.: ‚evidente‘) ist,

der schmeckt, der sich mit glühenden (span.: ‚ardientes‘) Sinnen ausdrückt,

der sich befähigt(!)... damit sein Herzschlag gehört wird:

den, von glühender (span.: ‚ardiente‘) Inbrunst.

 

Die scheinbare Nostalgie, weil ich mich ausgezogen habe...

verwandelt sich in Betrachtung dessen, was ich trug,

und Kreativität von dem, was ich anziehen werde.

 

Sowie das Erwachen des Beduinen

der im Morgengrauen Tee und Kaffee anbietet,

mit Süße und Bitterkeit...

um es zu verstehen, sich in den Extremen zu befinden

und das Hin – und Her des Neuen zu leben.

 

 

Daran besteht kein Zweifel! Dort, jemand, da drüben…

lädt jemand zur Wärme der Tasse, zum Hauch des Aromas ein.

 

Die Wüste erwacht wie ein dauerhafter Herbst...

und sie lädt uns ein... zu lächeln,

den Sand anzulächeln,

auf dass der Fußstapfen unvermeidlich ist,

ohne Müdigkeit,

mit dem einfachen Ausdruck...

mich gleichzeitig Erde, Licht, Wind zu fühlen...

und Stille.

 

 

Nein. Ich werde mich nicht in der Nostalgie verlieren.

Mein Schutz ist... das bleibende Verlangen nach der Hoffnung,

nach der gemäßigten und gleichzeitig ausgedehnten Begeisterung...

die Anlass zur Freude gibt!

Die sich entfacht – ach...(!), um das Undurchsichtige der Sonne zu ersetzen,

die zu unserer Intimität beitragen möchte.

 

 

Ja... Ja, es ist wahr, dass der Herbst das Gespenst der Angst erweckt, das sich fürchtet das zu verlieren, was es hatte.

Was ich hatte…?

 

 

Genau dann, wenn ich nichts habe, weiß ich, was ich bin..., und es ist genau dann, wann ich die Liebe spüre, die sich ergießt, um mich zu identifizieren, und die es mir ermöglicht, mich auszudrücken.

Und das... kann mir niemand nehmen.

 

Und so verschwindet die Angst... und der Hauch wird gestärkt.

Ich muss mich in meiner Nacktheit vor nichts fürchten, da ich einzigartig, unwiederholbar, ungewöhnlich bin.

 

Und dieses Gespenst der Angst kommt, weil das Wesen... versucht hat zu besitzen! Es hat in irgendeinem Moment versucht, sich abzusichern...

Und genauso wie es das getan hat, fürchtet es, dass man es ihm antun wird.

 

Und so ist es… in dem Versprechen des neuen Lichts...

Dieser Herbst, den sie mit Nostalgie überzogen haben, wird zur Geburt der Hoffnung.

 

(2 Minuten Stille)

 

Und aus dem komplizenhaften Geräusch des Blattes, das kurz davor ist, zu fallen, begeistert, sich in einen Teppich, in einen Diener des Gehens, des Weitermachens zu verwandeln.

 

 

 

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