19.24 Wir sollten die Befreiung in dem alltäglichen Zusammenleben ausüben
BETENDER RUF
Die Tendenzen des Zusammenlebens zeigen auf die Verteidigung, den Angriff, das Misstrauen, die Aggression…, das vorurteilsvolle Verhalten und das sehr, sehr, sehr spärliche Vertrauen.
Der fortschreitende Zerfall der Institutionen lässt die Administration des Bewusstseins ansteckend werden und die Tendenzen geht hin zur persönlichen Absonderung, zur individuellen Rettung. Bitte!
Die Entwicklung der hedonistischen, streikenden, rassistischen Persönlichkeit… Das kommt einem wie Beleidigungen vor. Nein, nein. Sie sind Charakteristika.
Der Betende Ruf qualifiziert die Situation für uns, damit wir uns und unsere Umgebung betrachten können.
Es ist leicht, in die Opferrolle, den Schaden, die Verfolgung zu verfallen...
Und es ist leicht, weil das da ist.
Und es ist leicht, sich als die beste Ressource und das beste Mittel zu verteidigen und zu kritisieren und zu verurteilen und … sich abzusondern, weil das auch da ist!
Die Förderung von Tugenden, die Förderung von Gemeinschaften, nämlich zu teilen, zusammenzuleben, zu koexistieren, zu kollaborieren … – dieses lange etc. von Worten –, erlebt keinen Boom. Und sie werden unter der Diktatur der Verteidigung und der Sicherheit für „schwach”, für „unfähig”, für „wirkungslos” gehalten. Und in gewisser Weise haben sie Recht, da sie nur wenig ausgeübt werden (die Tugenden).
Die solidarische Kraft, die Stärke der Gemeinschaft, die Schwingung der Glaubensvorstellung, des Glaubens und der Hoffnungen, die anhalten und ausgeübt werden(!)... das fällt schwer, das fällt in diesem Lebensstil schwer.
Und es fällt schwer, weil sich der Triumpf, der Erfolg, der Gewinn, die Sicherheit… des Lebens bemächtigt haben.
Diese gefräßige Wirtschaft – auf jedweder Ebene(!) – welche die Zwanghaftigkeit nach Arbeit, nach Ertrag, nach Vorteil einnimmt.
Und wenn du so nicht gehst, dann wirst du Kritik empfangen… werden Ängste auftauchen...
Der gegenwärtige menschliche Hedonismus versucht uns zu überzeugen, dass unser Leben mit einer Hypothek belastet ist, dass das Leben eine Hypothek ist, die du niemals – niemals(!) – wirst begleichen können. Es wird immer mehr Zinsen geben. Und auch wenn du immer mehr arbeitest, wirst du niemals deine Schulden begleichen können.
So bewegt sich das gegenwärtige Bewusstsein.
Das ist das Panorama, das uns der Betende Ruf in Qualitäten beschreibt.
In ihm ist – wie wir sehen – der menschliche Kult der Herrschaft und der Macht hegemonisch.
Später dann verbleiben... – in der Umgebung, ja – einiger Jammer, einige Traurigkeit, einige Lieben, einige Zuneigungen. Aber Vorsicht(!), Vorsicht(!). Viele von ihnen sind parteiische Interessenvertreter. So sehr, dass die Pakte gebrochen werden, wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die Forderungen des einen oder anderen nicht erfüllt werden.
Es besteht kein Zweifel, dass es schwierig ist bei Acht und etwas Milliarden Einwohnern von „Mehrheit“ zu sprechen. Genauso, wenn man von „Minderheiten“ spricht. Aber man kann schon sagen, dass die Rentabilität unserer Präsenz die hegemonische Tendenz der Herrschaft, der Macht, der Gewalt ... in vielfältigen Formen hat.
Und dieses Verhalten ist Droge, die begeistert, um der Beste, die Beste, die/der Schönste, das am meisten, das Reichste zu sein...
Da sind Götter nicht mehr notwendig, weder ihre Ängste noch ihre Wunder. Nein. Der Mensch begnügt sich mit sich selbst... und er verurteilt sich und er belohnt sich.
Er hat das Leben in dieser ewigen Hypothek gefangen genommen. Das ist die Tendenz ... und ihre dementsprechende Realisierung.
Der Betende Ruf erhält uns … entweder in Stille oder in dem Schöpfer Universum, im Schöpfer Mysterium.
In dem Tagesanbruch, denn ohne ihn keimen wir nicht auf.
In dem Zusammenleben ohne das vorgezogene Vorurteil.
Im Fühlen der Präsenz... in dem Unabdingbaren und dem Notwendigen, in dem Unvorhergesehen, in dem Unerwarteten, in dem Traum, in dem Zufälligen, darin zu lieben.
Er (der Betende Ruf) besteht darauf, dass es Zeichen sind, die uns die Schöpfer Perspektive zeigt, das Saatgut unserer Abstammung…, unsere Zustimmung ist nicht kriegerisch(!), sondern sie ist… unser Erbe miteinander zu teilen.
Uns in der Einheit zu fühlen... und uns in den Genüssen des Zusammenlebens entdecken, in dem Gedicht der Aufrichtigkeiten, in den Brisen der Hoffnungen.
Ohne die schuldige oder strafende Grimasse.
Ohne den Gerechtigkeitsanspruch: diesen vorzeitigen Tod.
Forderung nach Gerechtigkeit, die über jedweder Struktur schwebt. Weil die Auflagen der Kunst, Kultur, der Gewohnheiten und Normen keine „Variablen aufs Geratewohl” ermöglichen, sondern sie bestehen auf ihre Sicheln, Lanzen und Beleidigungen, um ihre Aufenthalte zu kennzeichnen.
Und so wird die Schönheit zu einem unnötigen Schmuck. Wofür? Vor allem das Praktische, das Bequeme.
Der „Wohlstand” überflutet das Bewusstsein und unterwirft es der Norm zu produzieren, um zu gefallen.
Und die Menschheit wurde mit dem Gleitmittel des Geborenwerdens, des Wachsens, der Entwicklung, des Verfalls und des Sterbens erzogen.
Und seltsamerweise, wenn das Wesen fühlen würde, dass es schuldet ... – wegen dem, was sie „Erfahrung” nennen, wegen dem, was sie „praktische Weisheit“ nennen - dann müsste es…
Oder die Wesen geben sich endgültig geschlagen und hören auf, ihre mentalen Strukturen ‚einzufetten‘ und es bleibt nur das Altersheim...
Oder aber in seltenen Fällen passiert es, die Schmierung des Bewusstseins die Klarsicht erlangt, um die Unschuld zu kontemplieren, um nach der Suche nach Unwissenheit zu streben, jener, die es uns erlaubt, neugierig auf alles zu sein, was uns umgibt.
Und lassen Sie uns für einen Moment darüber nachdenken – nur denken– hey, nur denken: Und wenn das Evolutionsmodell anders wäre? Und wenn es durch augenblickliche und partielle Interessen ausgetauscht worden wäre. Und wenn das Modell anstatt „Jugend, göttlicher Schatz“, „Langlebigkeit, göttliche Unsterblichkeit” wäre?
Man hat uns für den fortschreitenden Verschleiß sensibilisiert.
Wir haben uns „mit dem Lauf der Zeit”... und der Ausübung der Vernunft dessen psycho-somatisiert, was man beobachten kann.
Es ist unter dieser Perspektive unausweichlich zu bemerken, dass jeder Tag ein Schritt mehr hin zum Tod ist.
Und es kommt einem unmöglich vor, zu denken..., dass es ein Schritt vorwärts hin zu Unsterblichkeit ist.
Beim Betenden Ruf handelt es sich nicht um warme Tücher, um den Kummer der Seele zu trösten, den der Lieben, der Ökonomien, der Krankheiten oder … der Verdrehungen!
So wurden die Gebete interpretiert!So werden sie ausgeübt! Das Hausmittel ... ich wollte fast sagen „kostenlos”. Nein, es ist nicht kostenlos. Es scheint kostenlos! Aber es ist in dem Maße nicht kostenlos, wie es sich Religionen, Dogmen, Gesetzen verpflichtet... mit allem, was nichts zu tun hat mit dem Schöpfer Mysterium, sondern viel mit dem Gesetz, der Ordnung, der Moral, der Sexualität...!
Es ist nicht kostenlos. Es konditioniert eine Form, eine Art und Weise des Daseins und sehr teuer.
Und so ist es, dass der Betende Ruf kommt, um hin zu Befreiung zu rufen, hin zur Kommunikation, hin zum erweiterten Bewusstsein von … hier zu sein, aber dem Ganzen anzugehören!
Und folglich verliert dieses ganze Herumschleichen von Meinungen, Urteilen, Strafen usw., die wir bereits kommentiert haben, an Wert, sie verlieren an Relevanz
Wenn wir ihnen aber Beachtung schenken und versuchen, sie mit Ideen der Befreiung zu bekämpfen...
Nein! Wir sollten die Befreiung in dem alltäglichen Zusammenleben ausüben. Wir sollten uns nicht die Falle der Gerechtigkeit, der Moral, der Norm stellen. Das ist die Präambel des Friedhofs.
Die Wahlurnen kümmern sich darum, unsere Teilnahme an verankerten Modellen und stereotypen Lächeln, von hochtrabenden Versprechen und Festen einzufordern. Ohne die Friedhöfe zu erwähnen, die sich mit dem Erfolg und dem Triumpf erzeugen werden.
Insgesamt ein Design, das, klar, auf das zeigt, was man geschafft hat, was man erreicht hat…
Das war unvermeidlich.
Es ist nur so, dass man dem einen Protagonismus eingeräumt hat. Aber es war unter der Schirmherrschaft des Dominierens des Menschen über das Göttliche unvermeidlich, dem Pfad zu folgen, dem man gefolgt ist.
Und wie eigenartig nicht(?), um es besser zu verstehen. Lehnt sich das Göttliche etwa auf, dass der Mensch ES verdrängt? Bestraft das Göttliche etwa die Schlechten und belohnt ES die Guten? Ja? Oder vielmehr umgekehrt?
ES geht nicht in die Konfrontation, weil das Leben nicht Konfrontation ist.
Weil wir kontinuierliche, grenzenlose Hoffnungen sind.
Aber es ist leichter an das Praktische von heute zu glauben, an den Verstand von gestern oder an die Kalkulationen von Morgen.
Wir könnten sagen, dass das nicht glauben ist. Das sind Vorgehensweisen, um sich als Macht zu positionieren.
Zu glauben bedeutet, zur eigenen Identität zu transzendieren, sich von dem Possessiven loszulösen … und das Mysterium zu umarmen.
Von Zeit zu Zeit wäre es angebracht, die Worte „gut“ zu verwenden.
Die ‚Allerhöchste Güte‘ ist da. Sie belastet nicht mit einer Hypothek. Sie leiht nicht. SIE ist da. SIE gibt.
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