
07.25 Wir gehen aus demSchöpfer Mysterium hervor, worüber müssten wir uns Sorgen machen?
BETENDERR RUF
Wir gehen vom Ewigen aus und pilgern hin zu IHM. Worüber müssten wir uns Sorgen machen?
Wir gehen aus dem unendlichen Mysterium und aus dem Anschein namens „Universum" hervor, und wir verstreichen hin zum Mysterium der Mysterien. Worüber werden wir uns Sorgen machen müssen?
Wir gehen aus dem Schöpfer Mysterium hervor, und es platziert uns in ein… passendes, anderes, außergewöhnliches Universum. Und deswegen verstreichen wir durch es (das Universum) hin zur Kontemplation des Schöpfer Mysteriums. Worüber müssten wir uns Sorgen machen?
Wir gehen aus dem Schöpfer Mysterium hervor, und dem Anschein nach werden wir geboren, wachsen und entwickeln uns. Es wird sogar gesagt, dass wir „erreichen". Nichts wird erreicht. Alles durchreist... zur Unendlichkeit.
Wir gehen aus einem Schöpfer Mysterium hervor, und deshalb fühlen wir uns besonders, auserwählt, messianisch und mit Möglichkeiten. Und wir verstreichen und denken, dass „dank"... unserer Handlungen, unserer... – Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen –, das Leben besser oder schlechter oder mittelmäßig wird.
Wir setzen ihm (dem Leben) ein Ende. Und nur mit Mühe taucht der Glaube als der Faden auf, der uns einsammelt und uns zu kontemplativen Räumen trägt.
Und es wird immer noch gesagt, dass wir uns reinigen müssen, dass wir gerettet oder verdammt werden... oder dass wir zurückkommen müssen, um das zu reparieren, was verdorben wurde.
Und so müssen wir uns Sorgen machen.
Ein bisschen mehr, und die nächste Vibration, Empfindung ist, dass wir uns selbst erschaffen haben. Und wie man so schön sagt: „Ich habe mich selbst gemacht." „Man hat mich dazu gemacht." „Man hat mich in das, in jenes verwandelt"... Und wir haben Ursachen, Wirkungen, Koordinaten und Statistiken geschaffen, die zusammenpassten. Und wenn sie nicht zusammenpassten, setzten wir eine Konstante ein und die Zahlen kamen heraus.
Es gab viel, worüber man sich Sorgen machen musste.
Man würde sagen… wie weit wir sind wir in dem Verlust der Berufung zum Leben(!) gekommen, und wieviel haben wir an Besorgnis um das Dasein, zu kontrollieren, zu dominieren, zu verwalten, zu entscheiden, gewonnen.
Sorgen um Sorgen werden zu Bergen und Dolinen[1], Berge und Schlaglöcher werden geschaffen. Und gleichzeitig wird nach Lösungen gesucht... die vielleicht dieses in Ordnung bringen, aber jenes kaputtmachen.
So ergibt sich eine plappernde Lebendspezies Leben – „plappernde des Lebens" – die sich nicht an ihre... „Komplotte“ erinnert. Und so klammert sie sich an den Stein, an das Aufsammeln, an die Bevorratung, an die ständige Vorsorge, Vorbeugung und Besessenheit nach den Sicherheiten.
Und so besorgt, und so besorgt ist man, dass niemand sonst in das Haus der Hausbesetzer passt. Niemand sonst passt rein! Der eine oder andere Bettler klopft an die Tür und wird rausgeworfen.
Wir sind besorgt.
Und es scheint, dass – auf der Ebene, auf der weitergemacht wird –, je mehr Sorgen man sich macht, desto wertvoller ist man, desto wichtiger zeigt man sich und desto mehr treuer Gewinner ist man.
Ist es so schwer...? Ist es so schwer, sich tragen zu lassen?
Ja, wenn das Wesen sich selbst verwaltet, lässt es keine Führung zu, erlaubt es keinerlei Referenz, hat es keine Prioritäten. Sein Ziel ist es selbst. Die Wege sind allein seine. Niemand sonst wandelt auf ihnen. Und die, die es tun, müssen sich einander unterordnen, und so müssen sie sich zur Wehr setzen, kämpfen, in Konfrontation gehen, sich mit Genugtuung betrachten...
Von der betenden Ausströmung aus heißt es:
„Aber was für ein Leben ist das... Wie wenig betrachtet Ihr das unendliche Universum! Wie wenig seht Ihr die Sterne(!), die SIE tragen und bringen, die SIE transformieren, verändern, die SIE – scheinbar – verschwinden lassen.
Wie wenig hört Ihr auf die Geräusche der Blume, der Frucht, des Wassers, auf das, was kriecht, auf das, was fliegt, auf das, was schwimmt! Ihr konzentriert Euch nur auf Euren unbeholfenen Atem, nicht dass er unbeholfen wäre, aber Ihr macht ihn dazu, indem Ihr ihn besitzt.
Vom Betenden aus, vom Schöpfer Mysterium aus, wird gesagt:
„Ach... wie wenig Ihr doch fühlt, dass Ihr, sobald die Liebe Euch berührt, sie beherrschen, kontrollieren und verhandeln wollt. Und Ihr scheidet Euch von ihr, Ihr werft sie weg, und dann nehmt Ihr sie wieder als einen Akt der Tugend auf, um erneut zu wiederholen... und um aus der Liebe eine Versklavung zu machen, und sie nicht als eine Tugend wahrzunehmen: die höchste Tugend durch den Tagesanbruch (span.: ‚ama-necer‘), die wohl einen Altar verdient hätte – würde man in dem Tugendhaften sagen – eine Mahnwache, ein ständiges Beten. Und nicht, dass sie sich in ein Benutzen und Wegwerfen je nach der Sorge, je nach der Unbequemlichkeit, je nach der Bequemlichkeit verwandelt hat…"
Ach!... Die Gräser, die Würmer und die Sandkörner vereinbaren sich, sie stimmen überein, sie nehmen Rücksicht aufeinander, sie respektieren einander, sie benötigen einander. Und die Überheblichkeit – und die Überheblichkeit - ist überflüssig.
Und all das existiert, besteht und dauert an, ohne sich zu erschöpfen. Aber wenn das Wesen der Menschheit das Leben an sich reißt und es zu einer ständigen Sorge macht, schmerzt die Form, der Atem wird müde(!), die Liebe erlahmt. Und Traurigkeit und der Kummer herrschen... und rechtfertigen die Gründe des Lebens.
Und ja, ja, immer noch – wie ein Waggon am Ende eines Zugs – ja, immer noch – und deswegen hört man es so in dem Betenden – befindet sich der lebensspendende Ruf nach einem befreienden, vertrauensvollen Leben!
Ein einvernehmliches Leben in Solidarität und geselligen Aufenthalten, das sich getragen weiß und das deshalb entdeckt; es entdeckt und lernt, nicht um sich selbst zu verbessern, sondern um die Erfahrung zu machen, seine lebendige Schwingung zu verstärken... und um zu räumen, um so den ständigen und ängstlichen, furchtsamen und misstrauischen Alltag zu räumen.
Das Leben – die existenzielle Leere – beschäftigt sich nicht mit sich selbst, macht sich keine Sorgen. Es ist da und es verstreicht. Es transzendiert jede Definition. Und in dem Maße, wie das Wesen diese Position in sich aufnimmt, wird unsere – leere(!) –Präsenz dank der permanenten Leere durch Überraschungen, Neuheiten, Ereignisse genährt.
Sie werden zu Dichtern, und alles zeigt sich in einem anderen... in einem anderen Licht. In diesem anderen Licht der verwirklichten, fortgesetzten, mit Hoffnungen beladen… voller Freude auf die schöpferischen Verheißungen wartend, die uns unbekannt sind, aber die rufen und unser Bewusstsein erreichen.
So – so – bleiben die Gründe, die Erklärungen, die Sicherheiten der Teile zurück, die das vitale Puzzle zusammensetzt, und man geht dazu über, eine Leere des Nichts zu sein, in der man ehrlich gesagt nicht weiß, wo man sich befindet. Wir können Orte ausfindig machen, aber... wo befinden sich diese Orte in der Unendlichkeit?
Sie sind nicht da.
Warum also sollte man sich mit Eifer und Sorgen füllen, wenn man doch keine Lösung erreichen wird? Weil dieses System geschlossen, berechnet, studiert... ist; es ist beschäftigt. Und so gibt es weder die Überraschung noch die Neugierde, geschweige denn die Außergewöhnlichkeit.
Und so springt man von einem Leiden zum anderen, von besorgter Beängstigung und Unruhe, von Traurigkeit, von Melancholie... ohne zu merken, dass das aufgrund davon ist, dass man den Bezug zum Schöpfer Mysterium verloren hat – aber ES ist da, aber ES ist da. Man hat die Emanation unserer Existenz verloren, aber sie ist da.
ES ist so weit da, dass ES uns erhält, uns unterhält und uns bewahrt. Und jeden Tag gibt ES uns eine neue Gelegenheit. Und für gewöhnlich wird ES schnell vergessen.
Und wenn man ein solch geschlossenes Leben führt, wird sich das Wesen früher oder später – was ist „früher" und was ist „später"(?) – gefangen, eingesperrt, hinter Gittern fühlen, mit Sehnsucht danach, zu entkommen.
Und vielleicht kam der Tod – der berühmte Tod – als die große Flucht! Dann gibt es endlich kein Kalkulieren und keine Sorge mehr und...
„Die große Flucht!“
Wenn wir befreit herausströmen, wie... wie konnten wir uns da in unserer Eitelkeit einschließen, damit SIE kommen, um uns in der Sterblichkeit zu retten!
Mit wie viel Irrtum und Schrecken man zusammenlebt!... Bis zu dem Punkt, dass wir durch den Tod gerettet werden müssen.
Und so werden die Gesetze des Lebens etabliert: geboren werden, wachsen, sich entwickeln, sich entwickeln, ein Moment der Fortdauer und verfallen, sich zerstören…
„Und…"
Wenn uns das Schöpfer Mysterium einberuft, indem es uns zum Beten ruft und uns eine Vision einer anderen Dimension zeigt... und es tut dies für... die Große Rettung! Damit wir nicht auf „die große Flucht" zurückgreifen müssen.
Die Große Rettung, die die Substanz, der Odem der Liebe ist, die uns fördert und ausübt, und die wir in Verstand, Vernunft, Logik, Berechnung, Zinsen, Kauf, Verkauf umgewandelt haben... Und sie ist eine einzige Instanz: Lieben...; umgewandelt in Prozentsätze, in Abzeichen, in Verteidigungen, in Angriffe.
Aaach! Wenn Du Dich geliebt fühlst, wirst du folglich ganz bewusst lieben, folglich liebst Du. Es existiert nicht „etwas“ anderes. Von dort aus wird sich jede Handlung ausdrücken. Und alles wird – einfach unglaublich – von dieser Instanz, dieser Substanz, diesem Dunst, diesem... gefärbt sein.
Und wir werden die Zärtlichkeit als die beste Spende empfinden.
Wir sind aus einem Seufzer der Liebe gemacht. Es gibt keine andere Substanz! Diejenigen, die anscheinend da sind, sind abgeleitet „von“, sie sind bereits konkretisierte Vibrationen, die mehr durch starke und schwache Kräfte und Anziehungen vereint werden, welche die Welt der Phänomene bildet.
Aber wir sind dieses ursprüngliche, seufzende Prinzip... ewig.
Und wenn man sich darin befindet, fehlt nichts, macht nichts Sorgen, hat man nichts. Man ist eine permanent kreative Leere. „Man ist eine permanente kreative Leere.
Warum sollte man sich Sorgen machen?
Lass Dich sehen und nimmt bewusst die Liebe wahr, die über Dir ausgeschüttet wird.
Lass Dich auf dem Altar des Lebens sehen, wo andere Leben zusammenfließen und zu Tempeln werden.
Lass Dich sehen, betrachte Dich(!)... in einem ständigen Lächeln, in einem ständigen Genuss, die Reibung Deiner Finger zu spüren, den Speichel Deines Mundes, die Idee Deines Einfalls.
Die Gründe für Ewigkeiten sind unendlich.
Auf dass es hell werde, wie die diskrete Morgendämmerung, das Licht auf der Reise, das reisende Licht, das in seinem Gehen nicht aufhört, ohne zu fliehen. In seinem „Gehen".
Uns darin zu sammeln, sehende Visionäre zu sein... und Widerspiegelungen der Lichter von allem, was uns umgibt.
(2 Min. der Stille)
Und wenn wir das Licht vom Tagesanbruch (span.: ‚ama-necer‘) spüren, öffnet sich uns das unendliche Universum zu unseren Füßen, und unser Gehen und unsere Handlungen werden genussvoll, dienlich, freundlich.
Zurück, zurück, zurück bleiben dann als nicht erinnerbar – nicht erinnerbar – die Sorgen, die Spannungen, die Diskrepanzen...
Und es taucht die Achtsamkeit, der Respekt, die Übereinstimmung eines gemeinsamen Fühlens mit der Kreativität eines jeden Wesens auf.
All das ist da und wartet auf uns. All das ist da und wartet auf uns.
Lassen wir es nicht vorbeiziehen.
Lassen wir es nicht vorbeiziehen.
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[1] Eine Doline (von slawischdolina „Tal“), auch Sinkhöhle, Karsttrichter oder Karstloch genannt, ist eine schlot-, trichter- oder schüsselförmige Senke von meist rundem oder elliptischem Grundriss in Karstgebieten.