02.25 Alles ist neu angesichts der Augen des Lebens
BETENDER RUF
Und er dominierende Lebensstil mit seinem stimulierenden Konsum weist uns darauf hin und bedroht uns fast damit, dass wir das verlieren, was wir haben, wenn wir nicht weiter produzieren.
Aber… was haben wir?
Was hat man damit erreicht zu produzieren und zu produzieren, um dann später zu konsumieren und zu konsumieren und sich zu verbrauchen?
Es wurde nach und nach in Stil der Oberhoheit, ein rassistischer Stil und ein rassistisches Verhalten auferlegt, in dem der Wettbewerb, der Vergleich… natürlich… werden.
Es könnte so scheinen, dass wir uns in der Epoche von Darwin befinden, mit der Oberhoheit des Stärksten und der Auswahl der Spezies; in diesen Fall der Auswahl der gesellschaftlichen Schichten.
Das, was so oft in Indien kritisiert wird, wiederholt sich im Westen in heimlicher Art und Weise, mit Krediten, Hypotheken, Schulden…
In der Tiefe unserer Erkenntnis(span.: ‚conciencia’) und später in unserem Bewusstsein (span.: ‚consciencia’) müssen wir entdecken, was es ist, was wir haben, was es ist, was wir damit erreicht haben zu konkurrieren, zu arbeiten, zu produzieren… und wie zerbrechlich diese Errungenschaft ist, wenn man nicht in der Lage ist, die Gewinne anwachsen zu lassen.
Der Betende Ruf nos fordert uns auf, unsere Werte zu bewerten, unsere Errungenschaften oder Besitztümer. Und vielleicht ist zu unserer Überraschung – vom Gesichtspunkt des Bewusstseins (span.: ‚consciencia’) aus –, ist das Nichts das, was das Offensichtlichste ist.
Was haben wir? Was haben wir erreicht? Was haben wir geschafft? Auf Kosten wovon und mit der Anstrengung „von”…?
Die Etablierung des vorherrschenden-dominierenden Lebensstils zu konkurrieren und zu erringen und zu erreichen und sich abzusondern(!), da jeder einzelne der Feind des anderen darstellt, vergisst etwas Transzendentales und das ist, dass jedes Wesen, das zu diesem Form annehmenden Zustand in diesem Universum kommt, eine Rolle spielen muss. Es kommt versehen mit Ressourcen, die es entwickeln muss; es ist unerlässlich, notwendig, unersetzbar, einzigartig, singulär. In diesen Fall muss es nicht den anderen ersetzen oder mit dem anderen konkurrieren. Es hat schon seinen Platz.
Aber da die Erziehung der expansiven Welle des Wissens, des Habens, des Erreichens, der sukzessive Protagonismus sich verantwortlich zu machen, Räume zu belegen, die uns nicht entsprechen…
Der Betende Ruf fordert von uns unsere Position in der Schöpfung, unser Verhalten, nicht zu konkurrieren, nicht zu vereinnahmen, sich nicht auf der Basis der Errungenschaften zu positionieren, sondern auf der Basis der intelligenten, kreativen, anpassungsfähigen Berufung und die – ihre Handlung – eine Zufriedenheit (span.: ‚complacencia‘) mit sich bringt für jeden einzelnen und für die Umgebung
Selbstverständlich bringt diese Bereitschaft hin zu einem anderen Verhalten, hin zu diesem Anspruch, welche der Betende Ruf vorbringt, für gewöhnlich einen Konflikt mit sich. Und es scheint, dass wir zu den alten Gangarten zurückkehren: das Spirituelle-das Materielle, das Materielle-Spirituelle.
Porca miseria! Wann werden wir diesen absurden Dualismus aufgeben?! Wir sind Sternenstaub, Vorstellungskraft eines Schöpfer Mysteriums!
Dass wir Ziegelsteine herstellen und Straßenlaternen oder Straßen, ist eine sekundäre Konsequenz. Wir müssten sie auf der Basis der Inspiration unserer Notwendigkeiten machen, nicht auf der Basis der Bestrebung der Errungenschaften, Konsequenzen, Impulse, Gewinne, und so weiter und sofort. Von daher die Tatsache, dass die Verhaltensänderung, die Modifizierung des Stils einen Konflikt mit sich bringt.
Weil das „gewöhnliche” Bewusstsein (span.: ‚consciencia‘) – im allgemeinen Sinn des Terminus – bereits aufgestellt hat, dass das Leben so ist: geboren werden, wachsen, produzieren, sich entwickeln, runterkommen und sterben. Voilà!
Und in diesem Projekt von Gauß gibt es keine… gibt es keine Rettung! Obwohl es nicht darum geht, sich zu retten. Aber es gibt noch nicht einmal die Aussicht eines Funkens einer Steigerung, sondern das Wesen bleibt eingerahmt in der Hypothek, in dem Darlehen, in dem Erfolg, in der Erhaltung, in der Anstrengung, in der Müdigkeit, in der Absonderung. Oh, nein!
- Aber das ist normal!
- Ist das normal?
Wenn es das wäre, normal, dann wären alle Spezies schon vor langer Zeit verschwunden. Wenn es umgekehrt jeder Einzelne versteht, seinen Platz und seinen Raum einzunehmen und sie miteinander teilen und zusammenleben und harmonieren, sich untereinander austauschen… Und wir sind eine Spezies der Lebendspezies im Allgemeinen. Theoretisch die intelligenteste. Es ist noch mehr, wir haben uns einen Namen von „Sapiens-Sapiens“ gegeben.
Es ist bedrückend. Die Eitelkeit und der menschliche Hochmut sind… Außerdem geschieht es so ganz natürlich, oder? So wie… „Wie gut, nicht?“ Wir haben uns die Intelligenz (span.: ‚sapiencia‘) Mitten auf einem Planeten zugeschrieben, der voll ist von Krieg, von Schmerz, von Unnachgiebigkeit und wir sind „Sapiens“? Wissen wir etwas? Und gleichzeitig in unseren inneren Gesetzen denken wir, dass das, was wir machen, schlecht ist.
Die Verdrängung des Wesens von seinem Aufenthalt der Bescheidenheit und der Unterwerfung aus, hin zur Verherrlichung seines Wissens (span.: ‚sapiencia‘) und seiner Herrschaft und die Besetzung dieses Wissens (span.: ‚sapiencia‘) durch die Vergötterung, bringt uns und trägt uns auf diesem Pfad der Bewaffnung, der Drogen, des Designs, der Umgehung, der institutionellen Lüge, der normalen Prostitution.
Und häufig ist es so, dass sich das Wesen all dessen nicht bewusst ist: da es in einer Weise erzogen, kultiviert und gelenkt und manipuliert wurde, also… ist es nicht leicht, ein anderes Wort, einen anderen Vorschlag, eine andere Idee zu hören. Nein. Weil das so scheint, als würde man „in Kontra“ gehen.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Der Betende Ruf beabsichtigt nicht, einen Weg „in Kontra“ (span.: ‚en contra‘) zu öffnen. Uns treffen (span.: ‚encontrarnos‘)schon. In Kontra, nein.
Und ja, gewiss, und dafür müssen wir – heutzutage in diesem Verstreichen der Menschheit – eine Anstrengung machen…, damit sich diese kleinen Veränderungen in große Dispositionen verwandeln, damit sich diese Modifizierung in Kreativitäten verwandeln, damit wir es verstehen, uns von dem „Überfluss” zu lösen und in dem unbedingten Notwendigen zu bleiben, damit die Seele des Wesens – was das ist, was wir in Wirklichkeit sind: Seelen, Belebte Seelen, Gemüter –… navigieren kann. Es bedeutet, in dem Gesang, in der Poesie, in einer Stille zu navigieren… ohne die Notwendigkeit zu konkurrieren(!), ohne die Aufmerksamkeit darauf ausgerichtet, wie sie mich bewerten, wer mich bewertet, was sie meinen, was sie über mich denken …
Das ist eine furchtbare Abhängigkeit.
Man muss zum spirituellen Kindergarten zurückkehren, wo das Spontane, das bereite und humorvolle und dienende Gemüt da ist, und jeder Einzelne hat seine Grazie.
Aber man muss es verstehen und bescheiden bereit sein, sie zu sehen. Sie zu betrachten.
Sie sagen, dass wir „Gewohnheitstiere sind”. Das mit den Tieren… na gut, manchmal ja – scheint das so klar zu sein.
Und dann die „Gewohnheiten”, (span.: ‚costumbres‘) die waren Kleider (span.: ‚costuras‘), die man uns eins ums andere Mal und eins ums andere Mal angezogen hat. Und ja, gewiss, es gibt Dinge, die man wiederholen muss, aber immer gibt es in der Wiederholung eine unterschiedliche Schattierung.
Kein einziger Augenblick ist dem anderen gleich, aber man muss wachsam sein, um es zu bemerken. Sonst bemerken wir das nicht: „Gewohnheitstiere.” Wo es doch so ist, dass wir Wesen der Improvisation, der Kreativität, der Entwicklung, der Vorstellungskraft, der Fantasie sind… Wo ist das alles? Warum übt man das nicht aus? Ist das nicht rentabel…? Sicher…? Ist das das Ziel, dass es rentabel sein soll?
Dort ist es, wo wir vorsichtig und wachsam sein müssen, um nicht in Konfrontation zu gehen, um nicht zu kämpfen und um dieses Rhythmus des Lebens aufzustellen, der in der Lage ist, das Bequeme, das Unbequeme, das Angenehme, das Unangenehme anzunehmen und über dieser Dualität zu stehen.
Wenn ich ein Äquivalent des Lebens bin – „ein Äquivalent des Lebens”-, dann wird mich das Leben nicht verbittern. Auf gar keinen Fall! Denn das, was wir unter „Leben” verstehen – was wir noch nicht zu definieren wissen, aber es ist da – das ist… unzerstörbar.
Wir können es verderben oder misshandeln oder wir können… Ja, ja, ja, ja. Aber die Errichtung des Lebens an diesem Ort des Universums war keine eigene Entscheidung, es war eine Entscheidung der Schöpfung, des Schöpfer Mysteriums. Und wir haben keinerlei Fähigkeit, um zu zerstören, um es zu zerstören. Keine! Weil wir in der Essenz keine zerstörerischen Wesen sind, wir sind versöhnende Wesen, wir sind gütige Wesen. Aber man muss sich darin ausüben.
Ohne Angst vor den Benachrichtigungen, vor den Warnungen, vor den… Ah! Bitte!
„Die Welt wird untergehen!” „Der Mensch wird die Natur vernichten…!“
Der Mensch wird nichts vernichten! Die Welt wird nicht untergehen! Sie wird gemäß dem evolutionieren, wie die Schöpfung es entscheidet.
Wir sollten ein bisschen den Rauch des ‚Protagonistischen‘, des Personalistischen, des Politischen, des Gesellschaftlichen, des Religiösen dämpfen...! Jetzt „muss man sich retten, man muss die Welt retten, man muss die Wale retten, man muss die Mücken retten, man muss retten…”
Man muss niemanden retten. Man muss mit dem Leben konsequent sein, das jemand durch seine Güter und Gaben entwickeln muss, aufgrund seiner Talente und seinen Ressourcen. Und in der solidarischen Disposition und in dem permanenten Dienen ist es nicht notwendig, jemanden zu retten. „Wir werden den… retten.” Nein.
Aber es wurde in diesem dominanten Lebensstil notwendig, dass Kolonialismus, Neokolonialismus und vorherrschende Kasten geschaffen werden, „um die armen aus Haiti zu retten!” „Um die Bedürftigen aus Indien zu retten…!” Nein! Die Armen aus Haiti wurden durch die Potenz der Macht geschaffen, gefördert, entwickelt. Es war das erste Volk, das sich von der Sklaverei freisprach und heute ist sie Sklave der Gewalt und des Verderbens. Zum Beispiel. Das ist ein Beispiel.
Und klar, es werden gesellschaftliche, kulturelle Strukturen geschaffen… so wie ein Kontinent – man siehe Afrika –, in dem man helfen muss, man muss dorthin gehen, um zu helfen, weil sie dumm sind, nicht wissen… Aber wir, die Westlichen, wir wissen schon.
Klar! Und die Hilfe besteht darin, die vitalen Elemente rauszuholen, die sie haben und sie unseren Potenzen zu unterwerfen. Die Analyse ist sehr einfach. Man muss keine komplizierten Erklärungen suchen. Dass sie komplizierte Mechanismen hat? Ja, sicher, aber die Essenz ist klar.
Jeder Betende Ruf ist ein entscheidender Vorschlag hin zur Realisierung des Wesens. Es ist ein Vorschlag und eine Wette! Weil „SIE uns zum Beten rufen“. Es ist nicht so, dass wir beten. SIE rufen uns zum Beten, um uns zu übermitteln, um uns zu offenbaren. Es ist eine Wette, welche die Schöpfung auf uns setzt!
Und SIE rufen uns, weil SIE auf uns… vertrauen!
Und SIE rufen uns, weil SIE uns lieben!
Und SIE rufen uns, weil wir die permanente Zukunft sind!
SIE rufen uns, um uns an eine… mögliche, permanente, unendliche Ewigkeit.
SIE rufen uns, um uns wirklich in das Universum zu platzieren, welches das ist, wo wir uns befinden!
Schon im Orient machten sie uns darauf aufmerksam, dass wir ein Mikrokosmos sind. Was für eine elegante Form zu sagen, dass wir ein Universum sind, dass wir in einem Universum leben.
Und als Universum sind wir ewig: ewige Wanderer des Unendlichen. Und das sind keine Worte! Das sind Offensichtlichkeiten. Weil das Wort kreiert. Weil mit Worten kreiert wird, mit Worten gemacht wird.
Weil man sagen könnte:
- Ach, aber Du glaubst, dass Du in der Unendlichkeit wohnst?
- Ja.
- Und was für Beweise hast Du dafür, dass Du in der Unendlichkeit lebst?
- Also ich sehe kein Ende. Siehst Du ein Ende?
- Ich glaube, dass das Ende „von”…
- Ah! „Du glaubst”, „Du stellst Dir vor”. Ah, ja, ja, ja.
Bist du sicher, dass das Leben eines Wesens mit seiner Leiche aufhört? Bist Du sicher? Oder ist es kein zwingender Schritt, aber ein häufiger Schritt?
Zum Beispiel, nicht?
Und die Ankunft des Wesens, die Geburt des Wesens, was glaubst Du, dass es ein Zufall ist? Ein zufälliges Treffen zwischen einem Spermatozoon und einem Ovulum? Oder gibt es etwas mehr?
Ist es nicht überraschend, dass uns die Biodiversität überhäuft mit so vielen Variablen…? Das sind keine Früchte „des Zufalls”, das sind keine Früchte des Roulettes. Das sind Früchte der Schöpfung.
Ja, es stimmt, dass wir in einem Dasein und in einem Sein auf Schneide, auf Kante, auf Grenze transitieren, Nicht, weil die Grenze existieren würde, sondern weil man die Grenze gesetzt hat. Aber genau, wenn man sich an diesem Limit befindet ist es, wann man die wirkliche Fähigkeit und Befähigung entdeckt.
Wenn ich mich gefangen fühle, erwache ich zu der Notwendigkeit, aus dem Gefängnis auszubrechen. Es ist meine Pflicht als Gefangener, aus dem Gefängnis zu flüchten. Ich wurde nicht geboren, um in einem Gefängnis zu sein.
Und heute erscheinen sie uns unumgänglich und notwendig, um zu erhalten… um was zu erhalten?
Es ist – zweifellos – auch nicht unbedingt notwendig bis zum Limit zu kommen, um zu reagieren. Nein. Aber wenn man sich nahe dieses Limits befindet, dann ist es sehr wohl ein Moment, in dem das Wesen reagiert und entdeckt und lernt und sich verändert. Folglich, abgesehen von der Klage und der Wut und dem Unwohlsein, die dieser Stil des Aufzwingens, der Herrschaft, der Kontrolle bei uns erzeugt, sollten wir auch bescheiden und unterwürfig und anpassungsfähig daran sein und wir sollten in der Lage sein zu bemerken, dass sie existieren, dass es uns entspricht, uns in anderer Weise auszuüben.
Alles ist neu angesichts der Augen des Lebens. Wir sollten aus ihm eine Quelle machen, welche den Durst jedweder Art löscht. Wir sollten neu sein… und wir sollten Quellen sein, zu denen jedweder Durstige zum Trinken kommen kann.
Die Quelle und der Brunnen diskriminieren nicht denjenigen, der in ihrer Nähe trinken wird. Sie bieten sich „ohne Widerstand“ an.
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